Die Kommunikationspolitik der UBS habe Verbesserungspotenzial, sei aber nicht schlecht, sagt Experte Christian Pieter Hoffmann.

Der grundlegende Fehler der UBS, sagt Hoffmann in einem Interview mit der «Neuen Luzerner Zeitung», liege darin, dass die Bank offenbar bis heute nicht verstanden hat, was dieses  staatliche Rettungspaket bedeutet. Die Bank sei nicht mehr nur ein privates Unternehmen, sondern stehe nun in der politischen Öffentlichkeit. «Die Boni sind ein politische Thema. Und das wird bei der UBS wohl nicht verstanden.»

Die UBS müsste nach der Meinung von Hoffmann präventiv bei den Teilnehmern der politischen Arena für Ruhe sorgen, damit diese Leute die Situation verstehen. Jetzt habe man den Eindruck, die Politiker seien überrumpelt worden. Nun müssten sie ihren Wählern beweisen, dass sie am Ball seien. «Die UBS steht damit in der Zwickmühle» sagt Hoffmann, «sie muss gegenüber dem Finanzmarkt glaubwürdig bleiben.»

«UBS bleibt glaubwürdig»

Anderseits sei sie bestrebt gewesen, die Öffentlichkeit über die Gestaltung der Lohnpolitik zu informieren.  Dass die Bank scheibchenweise informiert habe, liege an den Publikationsvorschriften für eine Publikumsgesellschaft. Denn wegen der laufenden Wertberichtigungen konnte nur nach und nach informiert werden, erklärt Hoffmann der Zeitung. «Trotzdem bleibt die UBS glaubwürdig. Denn die Bank hat immer wahrheitsgemäss kommuniziert.»  Er ist auch der Ansicht, die Kommunikationsabteilung der UBS habe sich nicht schlecht geschlagen. Dem Bundesrat habe es aber in der Boni-Diskussion etwas an Souveränität gemangelt.

Christian Pieter Hoffmann ist Projektleiter am Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St.Gallen.

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