Der im Swiss Banking bestens bekannte Firmenkunden-Chef verlässt Raiffeisen Schweiz. Mit seinem Austritt kommt es zu einer weitere Reorganisation bei der Zentrale der Raiffeisenbanken.

Urs Gauch (Bild unten) hat sich entschieden, seine Funktion als Leiter Firmenkunden & Niederlassungen und Mitglied der Geschäftsleitung per Ende Jahr abzugeben und bei Raiffeisen Schweiz auszuscheiden. Dies teilte die Zentrale der Schweizer Genossenschafts-Banken am Donnerstag mit.

Niederlassungen werden unabhängig

Wie es weiter hiess, wird sich Gauch, der 2015 zur Geschäftsleitung von Raiffeisen stiess (damals löste Patrik Gisel Vorgänger Pierin Vincenz als CEO ab), auf Verwaltungsrats-Mandate ausserhalb der Raiffeisen Gruppe konzentrieren.

Das Ausscheiden Gauchs ist wohl in Zusammenhang mit dem Entscheid von Raiffeisen Schweiz vom vergangenen Juni zu sehen, der Zentrale direkt unterstellte Niederlassungen als eigenständige Raiffeisenbanken in die Unabhängigkeit zu entlassen.

Gauch 500

Drei Dekaden bei der Credit Suisse

Gauch habe diese Verselbständigung wesentlich vorangetrieben, so die Mitteilung. Diese wird im Fall der Niederlassungen Thalwil und Bern voraussichtlich zu Beginn 2022 erfolgen, Basel, Winterthur, St.Gallen und Zürich sollen etappenweise bis Anfang 2023 in eigenständige Raiffeisenbanken überführt werden.

Gauch war schon ein Veteran des Swiss Banking, als er vor sechs Jahren zu Raiffeisen Schweiz wechselte. Während fast drei Jahrzehnten hatte er das Firmenkunden- und Kreditgeschäft der Grossbank Credit Suisse in verschiedenen Funktionen geprägt und ausgebaut.

Neue Departemente

Raiffeisen Schweiz nimmt seinen Austritt nun auch zum Anlass einer (weiteren) Reorganisation. Sie bündelt Gauchs Firmenkunden-Geschäft sowie die Treasury- und Handelsfunktionen künftig im neuen Departement «Firmenkunden, Treasury & Markets». Das Departement wird vom jetzigen Leiter «Treasury & Markets», Roger Reist, geleitet. Die Neuorganisation wird im vierten Quartal 2021 umgesetzt.

Auf Anfang 2022 wird zudem ein neues Departement «Operating Services» geschaffen. Dieses soll die Transformation der Retailbanken-Gruppe vorantreiben. Neben der Adaption der 2020 eingeführten Gruppenstrategie auf das operative Geschäft ist das Departement für die Prozess-Optimierung innerhalb der Raiffeisen Gruppe zuständig.

Die Suche nach der neuen Departementsleitung werde umgehend an die Hand genommen, hiess es am Donnerstag.

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