Für die Credit Suisse hat das Jahr gut begonnen. Der CS-Chef erwartet, dass die Zahl der Mitarbeiter in der Schweiz Ende 2009 höher sein wird als jetzt.

 

Gute Nachrichten für die Schweizer Bankbranche. Das Inlandgeschäft liefert auch bei der Credit Suisse stabile und substanzielle Erträge. Das Firmen- und Kleinkundengeschäft laufe ausgesprochen gut und im Private-Banking sei ein deutlicher Neugeld-Zufluss zu verzeichnen, erklärte Konzernchef Brady Dougan am Mittwoch vor den Medien in Zürich.

Vor diesem Hintergrund kündigte der CS-Chef weitere Investionen in das Schweizer Geschäft an. Konkret sagte er: «Die Zahl der Mitarbeiter in der Schweiz wird tendenziell eher zunehmen, so dass wir Ende 2009 hier wohl mehr Beschäftigte haben werden als jetzt.» Derzeit beschäftigt die Credit Suisse hierzulande rund 20'000 Personen.

Damit widerlegte Dougan die im Vorfeld der Präsentation kolportierten Gerüchte über neuerliche Stellenkürzungen. Er betonte, dass die CS seit der Ankündigung von Anfang Dezember 2008 keine neuerlichen Jobkürzungen geplant habe. Damals wurde der Abbau von 5'300 Stellen abgekündigt. Davon entfallen zwei Drittel auf das Investmentbanking, das grösstenteils in London und in New York beheimatet ist. Nur ein kleiner Teil an Stellen soll in der Schweiz gestrichen werden. Unter dem Strich werde der «Headcount» bis Ende 2009 aber höher sein als jetzt, sagte Brady Dougan.

Der Personalbestand blieb 2008 recht stabil: Ende 2008 hatte die Credit Suisse 47'600 Vollzeitstellen, ein Jahr zuvor waren es 48'100 gewesen. Allerdings werden die im Dezember angekündigten Stellenstreichungen erst ab dem ersten Quartal 2009 wirksam.

Enttäuscht von 2008

Zum Jahresabschluss sagte Brady Dougan: «Unser Ergebnis für 2008 ist enttäuschend», sagte er am Dienstag nach Bekanntgabe der Resultate. Doch mit einer sehr guten Kapitalbasis, einem widerstandsfähigen Geschäftsmodell, einer klaren Strategie und gut aufgestellten Geschäftsbereichen habe das Jahr 2009 aus einer Position der Stärke begonnen.

Das Private-Banking verzeichne die Credit Suisse hohe Neugeldzuflüsse. Dies zeige das grosse Vertrauen, das die Kunden der Credit Suisse entgegenbringen würden, sagte Dougan, was durchaus auch als Wink an den Erzrivalen UBS aufgefasst werden kann.

Die Credit Suisse erzielte im letzten Jahr einen Verlust von 8,2 Milliarden Franken; das Minus bei den fortzuführenden Geschäftsbereichen beläuft sich auf 7,7 Milliarden Franken. Vorgeschlagen wird eine Bardividende von 0.10 Franken, letztes Jahr betrug sie noch 2.50 Franken.

Schweizer Geschäft sehr gut auf Kurs

Im Private-Banking erzielte die CS 2008 gemäss eigenen Angaben eine gute Profitabilität, Netto-Neugelder von 50,9 Milliarden Franken und der Bereich Corporate & Retail Banking kam auf einen rekordhohen Vorsteuergewinn von 1,8 Milliarden Franken. Mit anderen Worten: Das Schweizer Geschäft boomte.

Im Investmentbanking konnten die Risiken weiter verringert werden. Das Asset Management konzentriert sich nach dem Verkauf von Teilen des Global-Investors-Geschäfts auf skalierbare Geschäfte mit hohen Margen.

Die zur Kostensenkung von 2 Milliarden Franken eingeleiteten Massnahmen kommen laut Firmenangaben gut voran. Die Erträge aus den divisionsübergreifenden Synergien der integrierten Bank beliefen sich 2008 auf 5,2 Milliarden Franken.

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