Die Schweizer Einheit der anglo-chinesischen Grossbank HSBC weist für 2021 einen ordentlichen Gewinn aus, wie finews.ch erfahren hat. Der geplante Stellenabbau soll das Kundengeschäft nicht treffen.

Die Schweizer Tochterbank des britischen Finanzkonzerns HSBC hat das vergangene Jahr mit einem Vorsteuergewinn von 44 Millionen Dollar (umgerechnet rund 40,4 Millionen Franken) ausgewiesen, wie dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht der Gruppe zu entnehmen ist. Im Jahr zuvor hatte noch ein Verlust von 16 Millionen Dollar resultiert.

Von steigenden Zinsen profitieren

In der Sparte Wealth & Private Banking, dem Hauptzeig des Schweizer Geschäfts, resultierte ein Gewinn vor Steuern von 46 Millionen Dollar. Dies, nachdem angelsächsische Medien zuvor von einem deutlich schlechteren Geschäft und Vermögensabflüssen geschrieben hatten. 

Die hiesige Einheit sieht sich demnach gut positioniert, um vom steigenden Zinsumfeld profitieren zu können. In der Schweiz plane man im Front-Office zu investieren, wie es weiter hiess. Der im Februar bekannt gewordene Stellenabbau in der Schweiz um rund 100 Stellen betreffe vor allem IT- oder Backoffice-Funktionen. Diese werden an andere, kostengünstigere Standorte verlagert.

Gruppe hat Gewinn mehr als verdoppelt

Die britische Grossbank hat auch insgesamt von den steigenden Zinsen profitiert und weniger Kreditausfälle verbucht. Der Vorsteuergewinn wurde 2021 auf 18,9 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. Dabei halfen vor allem die tieferen Rückstellungen. Im ersten Corona-Jahr 2020 hatte die Bank 8,8 Milliarden Dollar für mögliche Kreditausfälle zurückgestellt. Diese Reserve wurde nun auf 600 Millionen Dollar zurückgefahren. Der adjustierte Nettogewinn verbesserte sich um 79 Prozent auf 21,9 Milliarden Dollar; in allen Regionen sei man profitabel gewesen, wie es weiter hiess. Die anglo-chinesische HSBC gehört damit zu jenen Grossbanken, welche im vergangenen Jahr Rerven äufnen konnten.

Zwar war der Jahresumsatz noch um 3,2 Prozent negativ. Im vierten Quartal stieg der Umsatz aber um 2 Prozent auf 12 Milliarden Dollar. Das habe vor allem an den steigenden Zinsen gelegen. Da weitere Zinserhöhungen seitens der Notenbanken erwartet werden, rechnet die Bank mit weiterem Rückenwind.

Millionenteure Rückstellungen wegen China

Laut Konzernchef Noel Quinn gehe man mit gutem Schwung ins Jahr 2022, die Aussichten hätten sich deutlich verbessert. Nach der langen Zeit der Niedrigzinsen würde man nun die Kurve kriegen. Risiken sieht er durch die anhaltende Pandemie und die Inflation. Die Covid-Strategie der chinesischen Regierung berge ein Risiko für die Konjunktur und auch der Immobilienmarkt berge Unsicherheiten. Alleine dort werden 450 Millionen Dollar für Kreditausfälle zurückgestellt.

Das ist wohl auch ein Dämpfer für Quinn, der 2020 die neue Asienstrategie von HSBC eingeleitet hat. Dabei sollen 100 Milliarden Dollar an Kapital in die Wachstumsmärkte verlagert werden und dafür hauptsächlich in Europa und den USA rund 35’000 Stellen abgebaut werden. Das US-Filialgeschäft wurde bereits verkauft, in Frankreich werden rund 250 Filialen veräussert.

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