Am früheren Sitz der aufgelösten Falcon Private Bank im Herzen der Zürcher Finanzviertels zieht ein neuer Mieter ein. Ein Omen für das Swiss Banking?

Es kommt neues Leben in den Repräsentierbau «Zum kleinen Pelikan» an der Pelikanstrasse 37. In die frisch renovierten Büros in der Zürcher Innenstadt zieht die Schweizer Belegschaft des Zuger Krypto-Startups 21Shares ein, wie einer Mitteilung vom Donnerstag zu entnehmen war.

Dem Vernehmen nach belegt die Jungfirma, die 2018 das weltweit erste börsengehandelten Finanzprodukt (ETP) auf Krypto-Währungen an der Schweizer Börse SIX lancierte, gleich mehrere Stockwerke in dem Gebäude.

200 neue Jobs schaffen bis Ende Jahr

Der Platz wird gebraucht, folgt man den Ankündigungen vom Donnerstag. So will 21Shares um die Gründer Hany Rashwan und Ophelia Snyder bis Jahresende bis zu 200 zusätzliche Personen in den Bereichen institutionelle Investitionen, digitale Vermögenswerte und Forschung einstellen. Allein in den letzten sechs Monaten ist die Belegschaft von rund 50 auf heute 130 Mitarbeitende angewachsen.

Inzwischen hat 21Shares in der Schweiz und an europäischen Börsen nach eigenen Angaben 30 ETP im Handel und verwaltet damit 3 Milliarden Dollar an Kundenvermögen. Die eigene Bewertung verortet das Startup bei mittlerweile über 700 Millionen Dollar. Neben Europa ist der Ausbau in den USA geplant, wo die Zuger auf die Hilfe der prominenten Investorin Cathie Wood und ihrem Fondhaus Ark Investments bauen können; Wood ist auch Investorin und Verwaltungsrätin von 21Shares.

Der rasante Aufstieg des vor vier Jahren gegründeten Fintechs könnte auch ein Omen sein für die traditionelle Bankbranche, die sich Krypto-Anlagen weiterhin nur zögerlich zuwendet.

Bitcoin-Automat wird vermisst

So beherbergte die Pelikanstrasse 37 lange die Falcon Private Bank, die infolge des Korruptions-Skandals um den malaysischen Staatsfonds 1MDB in die Schlagzeilen geriet und schliesslich im Jahr 2020 in der Tessiner und Genfer Privatbank Swiss One aufging. Der markante goldene Falkenkopf auf der Aussenseite des Zürcher Gebäudes ist seither verschwunden.

Das gleiche gilt für den Bitcoin-Bancomaten, den Falcon im Rahmen der eigenen Krypto-Strategie früh im Foyer installiert hatte und der einer der ersten solchen Bezugspunkte in Zürich gewesen war. Wie vom 21Shares-Team zu vernehmen ist, werden die neuen Mieter immer mal wieder von Passanten nach dem Verbleib des Automaten gefragt.

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