Sämtliche Eckwerte der CS-Tochter haben sich im Verlauf des letzten Jahres verschlechtert. Auch die Kundengelder gingen erneut zurück.

Die Clariden Leu Gruppe erzielte 2010 einen Nettoertrag von 1,07 Milliarden Franken, gegenüber 1,10 Milliarden Franken im Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.

Unter dem Strich resultiert ein Reingewinn von 209 Millionen Franken. Ein Jahr zuvor hatte die Bank noch 353 Millionen Franken ausgewiesen, wobei darin eine Versicherungsleistung von 100 Millionen Franken inbegriffen war, welche das Unternehmen nach einem massiven Handeslverlust im Jahr 2008 in Asien erhalten hatte.

Kundendepots gingen erneut zurück

Die Cost/Income Ratio, also das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag, verschlechterte sich im vergangenen Jahr auf 71 Prozent, nachdem dieser Wert 2009 noch 67 Prozent betragen hatte. Diese Entwicklung dürfte nicht zuletzt auf die Anwerbung diverser, hoch bezahlter Mitarbeiter namentlich in Asien zurückzuführen sein.

Auch bei den Kundenvermögen musste die CS-Tochter erneut einen Rückschlag hinnehmen. Während andere Privatbanken auf dem Platz Zürich 2010 ihre Assets under Management eindeutig steigern konnten, fielen die Depots bei Clariden Leu auf 96 Milliarden Franken, nachdem im Vorjahr noch 102 Milliarden Franken ausgewiesen worden waren. Vor vier Jahren hatte das Unternehmen noch rund 130 Milliarden Franken verwaltet.

Rückläufiges Neugeld

Die negative Entwicklung zeigt sich auch beim Neugeldzufluss, der 2010 bei -0,6 Milliarden Franken lag. Ein Jahr zuvor waren es bereits -0,5 Milliarden Franken gewesen. Last but not least verschlechterte sich auch die BIZ Tier 1 Kernkapitalquote, die auf 23,9 Prozent zurückfiel, nachdem sie ein Jahr zuvor noch 24,6 Prozent betragen hatte.

Die Bank selber lässt verlauten, dass im 2. Halbjahr 2010 beim Nettoneugeld die Trendwende geschafft wurde. Neben Zuflüssen im Asset-Management-Geschäft konnten offenbar «alle Wachstumsregionen Neugeld beisteuern – darunter vor allem der Nahe Osten, Indien, Asien und Lateinamerika».

«Privatbank mit hoher Anlagekompetenz»

Im Schweizer Heimmarkt wurde 2010 in jedem Quartal an jedem Standort ein Wachstum erzielt, wie die Bank weiter schreibt.

Hans_NuetziHans Nützi (Bild), CEO von Clariden Leu, kommentiert das Ergebnis wie folgt: «2010 war geprägt durch gezielte Investitionen in unsere Wachstumsmärkte und ein sehr anspruchsvolles regulatorisches Umfeld. Die positive Ertrags- und Wachstumsdynamik von Clariden Leu im zweiten Halbjahr zeigt, dass die Strategie der Privatbank mit hoher Anlagekompetenz zu greifen beginnt, und dass unsere Integrationsarbeit erfolgreich abgeschlossen wurde.»

Ausgehend von einem starken Heimmarkt will die Bank Clariden Leu im Jahr 2011 ihre Strategie des «gezielten Wachstums» in «definierten Kernmärkten» fortführen und weiterentwickeln.

Offene Stellen bei der Bank Clariden Leu finden Sie unter diesem Link.

 

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.47%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.76%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.12%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.02%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.63%
pixel