Der ehemalige Credit-Suisse-Verwaltungsratspräsident António Horta-Osório hat seit seinem Rücktritt im Januar nicht viel zu reden gegeben. Nun soll er der italienischen Mediobanca zur Seite stehen.

António Horta-Osório soll ab August ein neues Mandat als Senior-Berater bei der italienischen Investmentbank Mediobanca übernehmen. Das berichtet die «Financial Times» unter Berufung auf Kreise.

Ziel der Berufung sei, die internationale Positionierung der Bank zu stärken, wie es weiter heisst. Er werde an der Seite von Giuseppe Baldelli und Francisco Bachiller arbeiten, den Co-Leitern der Corporate- und Investmentbanking-Einheit, um das Europageschäft auszubauen. Baldelli war im Mai von der Deutschen Bank zu Mediobanco gewechselt.

Seit Jahren mit CEO befreundet

Horta-Osório und der Mediobanca-CEO Alberto Nagel sind seit rund drei Jahrzehnten befreundet. Nagel und die Führung der Mailänder Bank würden hoffen, dass der erfahrene Manager in der Lage sein wird, ihnen dabei zu helfen, mehr Geschäfte abzuschliessen und potenzielle Übernahmen in der Region zu tätigen, so der Bericht.

«Horta-Osórios Visionen und sein Netzwerk werden dazu beitragen, das Geschäft der Mediobanca auszubauen», sagte einer der Beteiligten. «Und es wird wichtig sein, jemanden wie ihn im Kontext der Konsolidierung des europäischen Bankensektors an Bord zu haben.»

Nagel sagte der Financial Times: «Ich kenne Antonio seit vielen Jahren und war immer beeindruckt von seiner Erfahrung, seiner Erfolgsbilanz und seiner Fähigkeit, Unternehmen durch eine strategische Neuausrichtung zu führen.»

Weitere Jobs in Aussicht

Der portugiesische Manager sei in den vergangenen Monaten auch mit anderen Unternehmen für eine Reihe von Positionen einig geworden.

Horta-Osório war Anfang des Jahres nach weniger als einem Jahr vom Posten des Verwaltungsratspräsidenten der Credit Suisse zurückgetreten. Anlass waren Verstösse gegen die Corona-Regeln durch verschiedene Reisen und die Nichteinhaltung der Quarantänevorschriften.

In dieser Woche trat er aus dem Vorstand von PartnerRe zurück, nachdem der auf den Bermudas ansässige Rückversicherer von der französischen Covéa gekauft worden war. Er war von dem früheren Eigentümer Exor in den Vorstand berufen worden.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.68%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.56%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.19%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.05%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.51%
pixel