In den USA machen republikanische Politiker Ernst mit dem Backlash gegen die Nachhaltige Finanz. Im Bundesstaat Texas steht die UBS nun auf einer schwarzen Liste.

Das ölreiche Texas schiesst sich auf die UBS ein. Wie die Agentur «Bloomberg» berichtete, befindet sich die Schweizer Grossbank zusammen mit dem weltgrössten Vermögensverwalter Blackrock und acht weiteren Finanzunternehmen auf einer Liste, die ihnen das Geschäft im US-Bundesstaat erheblich erschweren könnte.

Vorwurf des Boykotts

Aufgestellt hat diese Glenn Hegar, der republikanische Finanzkontrolleur von Texas. Er ist zum Schluss gekommen, dass die genannten Firmen mit ihrer Anlagepolitik die Energieindustrie des Bundesstaats «boykottieren» würden.

Dies, nachdem Hegar im vergangenen Frühling Anfragen an mehr als 150 Unternehmen gesandt und Informationen darüber erbeten hat, ob sie die Öl- und Gasindustrie zugunsten nachhaltiger Investitions- und Finanzierungsziele meiden – dies im Sinne der in der Nachhaltigen Finanz verbreiteten Ausschluss-Strategie von Klimasündern in der Firmenwelt.

Ausschluss per Gesetz

In Texas ist seit dem 1. September 2021 ein von der republikanischen Partei unterstütztes bundesstaatliches Gesetz in Kraft, dass es staatlichen Stellen verbietet, Verträge mit Firmen abzuschliessen, die ihre Beziehungen zu Energieunternehmen mit CO2-Emissionen eingeschränkt haben.

Vergangenen März hatte die UBS mit Nachdruck versprochen, auf dem Weg zum Netto-Null-Ziel im Jahr 2050 den CO2-Fussabdruck ihres Kreditbuchs in den Sektoren fossile Brennstoffe, Energieerzeugung und Immobilien zu reduzieren. Diese fallen im Kredit-Portfolio des Instituts mit einem Anteil von rund 43 Prozent weiterhin deutlich ins Gewicht.

Auch Florida prescht vor

Wie auch finews.ch berichtete, rollt in den USA mit Blick auf die Midterm-Wahlen der republikanische «Backlash» gegen die Nachhaltige Finanz. Dies, nachdem die gegnerischen Demokraten mit einem Anschubprogramm für die nachhaltige Transformation der Wirtschaft jüngst Erfolge erzielt haben. Anfang Woche hat im US-Bundesstaat Florida der republikanische Gouverneur Governor Ron DeSantis verfügt, dass die staatliche Pensionskasse nicht mehr nach ESG-Kriterien investiert.

Betroffene Finanzfirmen haben diesen Druckversuchen bisher nicht nachgegeben und betont, dass sie im Auftrag einer weltweiten Kundschaft handelten.

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