Während sich Goldman Sachs und andere US-Banken mit einem Stellenabbau gesundschrumpfen wollen, hat der langjährige Chef der amerikanischen Konkurrentin J.P. Morgan Chase andere Ideen: Er setzt auf Wachstum.

J.P. Morgan Chase-CEO Jamie Dimon sieht keinen Grund, seine Wachstumspläne aufgrund der verhaltenen Konjunkturentwicklung und der Flaute im Investmentbanking aufzugeben. «Bis jetzt sind wir noch im Einstellungsmodus», sagte Dimon an einer Konferenz, wie das Portal «Marketwatch.com» berichtet.

«Wir haben eine Reihe von Wachstumsplänen. Ich neige nicht dazu, wegen einer Rezession mit dem Wachstum aufzuhören. Selbst in einer Rezession öffnen wir neue Märkte. Und wir sind der Meinung, dass dies auf lange Sicht sehr gut für die Aktionäre ist.»

In den vergangenen Wochen und Tagen hatten Wettbewerber wie Goldman Sachs, Morgan Stanley oder Wells Fargo angekündigt, Stellen abzubauen oder Entlassungen vorzunehmen.

Viele IPO in den Startblöcken

Durch die Unsicherheiten im vergangenen Jahr hätten sich viele Geschäfte verzögert und aufgestaut, wusste Dimon zudem zu berichten. «Es gibt Hunderte von Börsengängen, die bereit sind, zu starten. Es kann sehr gut sein, dass die IPO dieses Jahr loslegen werden», sagte der Wallstreet-Kämpe weiter. «Wenn ich einer derjenigen wäre, die an die Börse gehen wollen, wäre ich bereit, das zu tun.»

Auch die Anleihemärkte seien weiterhin offen für Unternehmen, abgesehen von bestimmten Arten von niedrig- und hochverzinslichen Wertpapieren. Und die Aktienmärkte würden trotz der höheren Volatilität den Investoren gute Möglichkeiten bieten.

Der J.P. Morgan-Chef wies dabei einmal mehr auf die Stärke der US-Verbraucher- und Unternehmensbilanzen hin, die seiner Meinung nach weiterhin in guter Verfassung sind.

Gewitterwolken statt Hurrikan

Im vergangenen Sommer hatte Dimon mit der Aussage, die Weltwirtschaft könnte vor einem Hurrikan stehen, für Aufsehen gesorgt. Das schwächte er nun deutlich ab. «Ich hätte niemals das Wort ‹Hurrikan› verwenden dürfen», sagte er. Er habe darauf hinweisen wollen, dass es Gewitterwolken gebe. Diese könnten sich verziehen – oder aber zu einem Sturm anschwellen. Eine Vorhersage habe er damit nicht geben wollen, sondern nur empfohlen, auf unsichere Zeiten vorbereitet zu sein.

 

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.39%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.86%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.15%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.02%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel