Bei der Credit Suisse wird eine weitere Baustelle sichtbar. Einer ihrer Immobilienfonds hat im vergangenen Jahr aufgrund des getrübten Marktumfelds an Wert eingebüsst. Das verunsichert die Anteilseignerinnen und -eigner.

Die krisengeplagte Credit Suisse (CS) muss einen weiteren Dämpfer hinnehmen. Einer ihrer Immobilienfonds, der im vergangenen Jahr deutlich an Wert verloren hat, kämpft nun mit Rücknahmeforderungen.

Die Rede ist vom Credit Suisse Real Estate Fund International. Dabei handelt es sich um einen Schweizer Anlagefonds mit mehr als 50 Liegenschaften in etwa einem Dutzend Länder.

Tiefere Ausschüttung

Wie aus dem Geschäftsverlauf 2022 ersichtlich wird, musste der Net Asset Value (NAV) gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent auf 960 bis 970 Franken reduziert werden, heisst es in einer Medienmitteilung der Bank vom Freitag. Mit dieser Korrektur ist auch eine Senkung der Ausschüttung von 40.00 Franken im Vorjahr auf 35.00 bis 38.00 Franken pro Anteil verbunden.

Schwerer wiegt jedoch die Aussage, wonach bis 31. Dezember 2022 Rücknahmeforderungen im Umfang von 13,3 Prozent der ausgegebenen Anteile eingegangen waren. Unter solchen Rücknahmen leiden allerdings auch andere grosse internationale Immobilieninvestoren.

Investoren tun sich schwer

Der Rückzug spiegelt zum einen das generell getrübte Marktumfeld für Immobilienanlagen, die üblicherweise auf ein verändertes Zinsumfeld reagieren. Die Mitte letzten Jahres von den Notenbanken eingeläutete straffere Geldpolitik beendete die Ära des billigen Geldes und veränderte mit dem gestiegenen Zinsniveau auch die Bewertungsgrundlagen für sämtliche Investitionen im Immobiliensektor.

Zum andern könnte der Ausstieg aus dem CS-Anlagevehikel auch darauf hindeuten, dass sich die Anleger mit der CS als Emittenten des Immobilienprodukts derzeit schwer tun. Im Dezember hatte die Schweizer Grossbank angekündigt, den Fonds im Jahr 2023 in ein NAV-basiertes Produkt umzuwandeln. Damit wird der ausserbörsliche Handel eingestellt und gleichzeitig eine Vermittlung von Fondsanteilen eingeführt.

Negative Auswirkungen

Die CS begründet den Rückschlag damit, dass die globalen Bewertungen durch steigende Zinssätze in den Schlüsselmärkten des CS-Fonds wie in den USA, Grossbritannien und Deutschland negativ beeinträchtigt wurden. Trotz guter Vermietungsergebnisse zu attraktiven Konditionen hätten die negativen Auswirkungen der gestiegenen Zinssätze überwogen.

Gemäss den Angaben bleibt die defensive Strategie des Fonds auf Mietzinseinnahmen aus einer hohen Auslastung und inflationsgebundenen Mietverträgen ausgerichtet.

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