Bei der italienischen Grossbank Unicredit wird seit Monaten über die neuen Gehalts-Richtlinien heiss diskutiert. In den kommenden Tagen dürfte klar sein, wie sich das auf das Gehalt von CEO Andera Orcel auswirken wird. Unterdessen trat eine Verwaltungsrätin aus dem Vergütungsausschuss überraschend zurück.

Die italienische Grossbank Unicredit erwägt eine Gehaltserhöhung von 20 bis 40 Prozent für den Vorstandsvorsitzenden Andrea Orcel. Das berichtete die italienische Tageszeitung «Il Sole 24 Ore» (Artikel bezahlpflichtig) unter Berufung auf informierte Kreise.

Orcels Gehaltspaket würde von derzeit 7,5 Millionen Euro auf 9 bis 10,5 Millionen Euro steigen, heisst es dort. Eine endgültige Entscheidung stehe noch aus und soll von den Rückmeldungen der Investoren abhängen, die derzeit von der Bank konsultiert werden.

Unicredit hatte angedeutet, die Vergütung von Orcel vor der Hauptversammlung 2023 neu zu bewerten. Dabei werde geprüft, ob die vom ehemaligen UBS-Investmentbanking-Chef erzielten Ergebnisse eine Erhöhung rechtfertigen, wie aus einem Dokument auf der Website der Bank hervorgeht.

Als Orcel den CEO-Posten im April 2021 übernommen hatte, schrammte er nur knapp an einer Aktionärs-Revolte vorbei. Kritisiert wurde, dass sein Gehalt doppelt so hoch ausfiel wie das seines Vorgängers. Der Aktienkurs von Unicredit hat sich seit dem Amtsantritt von Orcel mehr als verdoppelt.

Untersuchung nach Lecks

Zu Reden gibt zudem der Rücktritt von Jayne-Anne Gadhia als Mitglied des Verwaltungsrates und Vorsitzende des Vergütungsausschusses der Bank. Der Abgang wurde von der Bank bereits am 10. Februar kommuniziert, wobei als Grund ein «neues berufliches Engagement» der früheren Chefin von Virgin Money genannt wurde.

Laut einem Artikel der «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) stand der Schritt jedoch im Zusammenhang mit unbegründeten Vorwürfen über undichte Stellen im Vorstand, wie es unter Berufung auf Kreise heisst. Bei der Bank sei nach einer Reihe von Artikeln mit Informationen aus dem Umfeld der Bank eine interne Untersuchung eingeleitet worden. Bei den Berichten ging es auch um die neuen Gehaltsstrukturen der Bank.

Gadhia habe ihren Rücktritt eingereicht, nachdem sie im Rahmen der Untersuchung vom Vorstandsvorsitzendem Pier Carlo Padoan und dem Leiter der Rechtsabteilung, Gianpaolo Alessandro, befragt wurde. Die Anschuldigungen seien letztendlich zurückgezogen worden.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.66%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.62%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.17%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.07%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.48%
pixel