Die Credit Suisse stemmt sich gegen den Abfluss von Vermögen – und bietet hohe Zinsen für Neugelder. In Asien, wo die Rückzüge im vergangenen Herbst besonders hoch waren, haben diese Bemühungen offenbar Extreme erreicht.

Das Wealth Management der Credit Suisse (CS) hatte im vierten Quartal 2022 Netto-Mittelabflüsse von 92,7 Milliarden Franken verbucht. Per Ende Jahr lagen die verwalteten Vermögen bei 540 Milliarden Franken, verglichen mit 743 Milliarden Franken ein Jahr zuvor.

Zwar sagt die Grossbank, dass diese Abflüsse von Kundengeldern in allen Regionen stattgefunden haben. Asien und seine reichen Kunden dürften dabei jedoch einen Schwerpunkt gebildet haben.

Zinsen seit Dezember angehoben

Und genau in dieser Region buhlt die CS nun offenbar mit deutlich höheren Zinsen als die Wettbewerber um grössere Vermögen. Die Bank bietet in Asien inzwischen Einlagenzinsen von rund 6,5 Prozent pro Jahr ab Beträgen von 5 Millionen Dollar für drei Monate, wie die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) unter Berufung auf anonyme Quellen berichtete. Damit würden die offerierten Zinssätze rund 1 Prozentpunkt höher liegen als noch im vergangenen Dezember.

Wettbewerber wie UBS, J.P. Morgan Chase oder Citigroup würden in dieser Region eine deutlich niedrigere Verzinsung bieten und hätten höhere Schwellenwerte bei der Einlagensummen, so der Bericht.

Schweizer Banking-App zahlt am besten

Von einer solchen Guthabenverzinsung können normale Sparerinnen und Sparer in der Schweiz trotz der steigenden Leitzinsen und dem insgesamt höheren Zinsniveau bisher nur träumen. Hierzulande zahlt die CS auf ein normales Sparkonto aktuell 0,25 Prozent und die beste Offerte, das CSX-Platinum-Konto, bietet 1 Prozent.

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