Nachdem die UBS von der US-Notenbank grünes Licht für die CS-Übernahme erhalten hat, kann sie die Integration der Rivalin vorantreiben. Die massiv gewachsene Bank wird allerdings einer verstärkten Aufsicht unterstellt.

Nach der am 19. März angekündigten Notrettung bemühen sich die Schweizer Behörden und die UBS, die Übernahme der Credit Suisse rasch abzuschliessen, auch um die Kunden und Mitarbeiter der Bank zu halten.

Dabei ist eine weitere Hürde übersprungen worden: Der Gouverneursrat der US-Notenbank hat die Übernahme der US-Tochtergesellschaften der Credit Suisse durch die UBS genehmigt, wie die Agentur «Reuters» meldet. Die UBS hatte am 22. März bei der Fed die Genehmigung der Fusion beantragt.

Umsetzungsplan in drei Monaten

Die UBS verpflichtet sich, der US-Notenbank innerhalb von drei Monaten nach Abschluss der Transaktion einen Umsetzungsplan für die Zusammenlegung ihres US-Geschäfts und ihrer Aktivitäten mit denen der Credit Suisse vorzulegen, teilte der Fed-Vorstand in einer Erklärung mit. Der Plan wird strengere Anforderungen, einschliesslich Liquiditätsstandards für die Bank, aufgrund der Grösse des Instituts enthalten, ist in der Erklärung zu lesen.

Die US-Notenbank muss Bankenfusionen prüfen, wenn eine Bank mit einer Bilanzsumme von mehr als 250 Milliarden Dollar stimmberechtigte Aktien eines Unternehmens mit einer Bilanzsumme von mindestens 10 Milliarden Dollar erwirbt.

Schärfere Aufsicht

Zudem unterwirft die Fed Unternehmen mit einem Vermögen von mehr als 700 Milliarden Dollar oder mehr als 75 Milliarden Dollar an grenzüberschreitenden Aktivitäten einer verstärkten Aufsicht, einschliesslich jährlicher unternehmensinterner Stresstests und erhöhter Liquiditätsstandards.

Gemäss eigenen Angaben wird die UBS mit der Übernahme Vermögen von mehr als 5 Billionen Dollar verwalten.

Abwendung einer Systemkrise

An der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank wurde die Übernahme der Credit Suisse zuvor rege diskutiert.

Gemäss Bundesrätin Karin Keller-Sutter sei dabei international anerkannt worden, dass die getroffene Lösung mit der Übernahme durch die UBS eine internationale Finanzkrise verhinderte.

Vorläufige Zusage aus der EU

Neben den USA haben auch andere wichtige Finanzplätze wie das Vereinigte Königreich und die Europäische Union nach dem Eingreifen der Schweizer Behörden ihren generellen Segen zu dem Deal gegeben.

Von den EU-Kartellbehörden hatte die UBS hatte Anfang April vorläufig grünes Licht für die Übernahme der Rivalin erhalten.

Segen aus England

Das Geldhaus musste aber nach den Vorgaben der EU-Kommission noch die Genehmigung nach den EU-Fusionskontrollvorschriften beantragen, obwohl es um eine Ausnahme von dieser Regelung ersucht hatte. Für Verstösse drohen Strafen bis zu zehn Prozent des Gesamtumsatzes.

Die britische Notenbank Bank of England soll gemäss verschiedenen Berichten die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS in Grossbritannien bereits abgesegnet haben.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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