In Folge der Turbulenzen im US-Bankensektor und der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS war auch die Deutsche Bank mit einem Kurseinbruch und einem starken Geldabfluss konfrontiert. Der Finanzchef wertet das als einen «spekulativen Angriff».

Die Deutsche Bank macht eine «spekulative Attacke» dafür verantwortlich, dass ihr Aktienkurs rund um den 24. März 2023 in Turbulenzen geriet und verunsicherte Kunden der grössten Bank Deutschlands damit begannen, Geld abzuziehen. Der von den Schweizer Aufsichtsbehörden eingefädelte Verkauf der Credit Suisse an die UBS am 19. März habe «stimmungsbedingte Abflüsse» ausgelöst, liess das Institut weiter verlauten.

«Wir waren einem spekulativen Angriff ausgesetzt, und das hat natürlich die Aufmerksamkeit unserer Kunden erregt», sagte Finanzchef James von Moltke laut «Finanancial Times» bei der Präsentation der Zahlen zum ersten Quartal am Donnerstag.

Fast 20 Prozent an Wert verloren

«Wir standen natürlich in engem Kontakt mit unseren Gegenparteien. Es war sehr erfreulich, dass es bis auf ganz wenige Ausnahmen keinen wirklichen Gesprächsbedarf gab. Die Leute wussten, wo wir als Bank stehen.»

Innerhalb weniger Stunden hatten die Deutsche-Bank-Aktien fast 20 Prozent an Wert verloren und die Kreditausfallversicherungen stiegen auf ein Vierjahreshoch. Laut Medienberichten machen die Aufsichtsbehörden im Nachhinein eine einzige Wette auf die Credit Default Swaps der Bank für die wilden Ausschläge verantwortlich.

Rund 7 Milliarden Euro abgezogen oder verschoben

Auf die Finanzsituation habe das keinen Einfluss gehabt, sagte Deutsche Bank-Chef Christian Sewing. In den vergangenen Tagen des Monats März hätten Kunden rund 7 Milliarden Euro abgezogen. Insgesamt sanken die Einlagen im Quartal um rund 29 Milliarden Euro auf 592 Milliarden Euro. Die Kunden hätten ihr Geld in Geldmarktfonds und andere Investitionen mit höherer Rendite verschoben, sagte der CEO.

Trotz der Turbulenzen steigerte die Bank den Vorsteuergewinn im Quartal um 12 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro, den höchsten Wert seit zehn Jahren.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.49%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.76%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.13%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.01%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.62%
pixel