Dass die UBS die Credit Suisse zum Schnäppchenpreis übernimmt, ohne dass die Aktionäre der gescheiterten Bank konsultiert werden, gerät auch bei der Ethos Stiftung in den falschen Hals. Die Aktionärvertreterin zählt nun auf die Dienste eines Lausanner Rechts-Startup.

Mit dieser Westschweizer Connection müssen die Architekten der Übernahme der Credit Suisse (CS) wohl bald rechnen: Wie die in Genf angesiedelte Ethos Stiftung am Dienstag mitteilte, spannt sie mit der Lausanner Jungfirma Legalpass zusammen.

Mit Notrecht ausgehebelt

Wie auch finews.ch berichtete, trommelt Legalpass seit vergangenem Juni bei CS-Aktionären, die mit dem Umtauschangebot in UBS-Aktien nicht zufrieden sind. Weil die Übernahme der Bank via Notrecht durchgedrückt und die Aktionärsrechte ausgehebelt wurden, bleibe den Eignern der einstigen CS nur der Gang vor das Gericht, so der Standpunkt von Legalpass.

Unter dem Projektnamen «Credit US» sucht das Startup nach CS-Anteilhaltern, die eine Klage finanzieren helfen. Ziel ist es, statt den 3 Milliarden Franken, welche die UBS für die CS zahlt, den letzten Börsenwert vom 17. März von rund 7 Milliarden Franken zu erstreiten. Legalpass hat den Anwalt Andreas Hauenstein von der Zürcher Kanzlei Baumgartner Mächler beauftragt, entsprechende Forderungen beim zuständigen Gericht in Zürich einzureichen.

Bis zu 5 Prozent der CS-Aktionäre vertreten

Mit wie viel Geld Ethos die geplante Klage unterstützt, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Selber dürfte die Stiftung laut Medienberichten höchstens 5 Prozent aller CS-Aktionäre vertreten.

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