Der langjährige UBS-Topmanager Tom Naratil will es noch einmal wissen. Er wechselt zu einer Private-Equity-Gesellschaft.

Tom Naratil stellt sich einer neuen Herausforderung. Der langjährige Spitzenmanager der Schweizer Grossbank UBS hat einen neuen Job. Er wechselt zu Lightyear Capital, einer auf Vermögensverwaltung spezialisierten Private-Equity-Gesellschaft. Naratil wird bei Lightyear als operativer Partner tätig sein, wie das US-Wirtschaftsmagazin «Barron's» berichtet (kostenpflichtiger Artikel).

Know-how aus UBS-Zeiten einbringen

Die Private-Equity-Gesellschaft habe ihn wegen ihres Managements und ihrer Expertise sowie der Möglichkeit, Vermögensverwaltungsfirmen beim Wachstum zu unterstützen, gereizt. Er werde bei Due-Diligence-Prüfungen und bei der Suche nach Geschäftsmöglichkeiten helfen sowie Portfolio-Unternehmen dabei unterstützen, ihren Weg zu finden, erklärt er.

Dabei will er das Wissen nutzen, das er in seiner jahrzehntelangen Karriere bei der UBS erworben hat. Während seiner Zeit beim Schweizer Geldhaus war Naratil in verschiedenen Funktionen tätig, unter anderem als Co-Head Global Wealth Management, Chef von UBS Americas und Chief Financial Officer.

Schon früher Teampartner

Lightyear Capital hob Naratils Erfahrung und Expertise als Gründe für seine Verpflichtung hervor. Beim New Yorker Unternehmen trifft er unter anderem auf Managing Partner Mark Vassallo, mit dem er frührer zusammen bei Paine Webber gearbeitet hatte. Das US-Investmenthaus wurde im Jahr 2000 von der UBS übernommen.

Insgesamt stand der Amerikaner gut vier Jahrzehnte in den Diensten der Schweizer Grossbank. Naratil ging im Oktober 2022 bei der UBS in den Ruhestand. Der Abschied fiel ihm nicht leicht: «Es ist bittersüss», beschrieb er sein damaliges Gefühl. Aber es sei der richtige Zeitpunkt zu gehen, wenn man dem Team und den Nachfolgern wirklich vertraue, zeigte er sich überzeugt.

Zeitweise stand gar ein Comeback im Raume. Es wurde gemunkelt, UBS-CEO Sergio Ermotti könnte den Hochkaräter zurückholen, um die Übernahme der Credit Suisse zu leiten, wie finews.ch berichtete. Ermotti, so hiess es damals in der Gerüchteküche, könnte bei der massiven Integrationsaufgabe auf langjährige Verbündete mit Erfahrung im Investmentbanking und in der Finanzabteilung zurückgreifen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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