Die Neuausrichtung des Zürcher Investmenthauses Vontobel unter der designierten Doppelspitze Christel Rendu de Lint und Georg Schubiger zieht weitere, gewichtige personelle Veränderungen nach sich.
Fast zehn Jahre stand er im Sold des Zürcher Investmenthauses Vontobel. Kurioserweise stets im Mandatsverhältnis, wie er immer wieder betonte. Offiziell stiess der Deutsche Peter Dietlmaier im November 2015 zunächst auf Teilzeitbasis zu Vontobel, weil in der Kommunikation damals «Not am Mann» war, wie auch finews.ch berichtete.
Dietlmaier war damals bereits als erfolgreicher, sprich einflussreicher Kommunikationsspezialist von Düsseldorf aus in Deutschland unterwegs, so dass es bei seinem Einsatz in der Schweiz bis heute bei diesem «Mandat auf Teilzeit-Basis» geblieben ist. Von dieser «Einschränkung» hat man jedoch nie etwas bemerkt, denn Dietlmaier war stets zur Stelle – auch mit Zweitwohnsitz am Zürichsee –, wenn Vontobel etwas zu kommunizieren hatte respektive Fragen von aussen dazu aufkamen.
Grosse Affinität für die Schweiz
Der PR-Mann kann auf eine lange Beraterkarriere zurückblicken, die ihn immer wieder mit der Schweiz in Verbindung brachte: So war er unter anderem Leiter Group Communications bei der Swiss Re in Zürich, beim Energiekonzern RWE im deutschen Essen und stellvertretender Kommunikations-Leiter beim Versicherungs-Unternehmen Allianz in München. Direkte Bankenerfahrung sammelte er bei Goldman Sachs sowie bei der Commerzbank, wo er diverse Führungsfunktionen inne hatte.
Nach seinem Wechsel in die Selbständigkeit gründete er 2012 seine eigene Unternehmensberatung CCounselors. Mit Vontobel kam er zunächst als Berater in Kontakt, indem er auf dem «Dossier Deutschland» arbeitete, wo der Bank wegen Verdachts auf Beihilfe zur Steuerhinterziehung eine Busse drohte, die sie dann auch bezahlte.
Abgang mit Zeno Staub
Mit dem Ende der Ära von Zeno Staub nach der Generalversammlung vom 9. April 2024 wird auch Dietlmaier die Bank verlassen, wie er diese Woche bekannt gab. In Pension geht er deswegen nicht, sondern will gemäss eigenen Aussagen mit seiner eigenen Firma bestehende und neue Kunden in Zürich, Zug, Glarus und Luzern betreuen, sowie seine bestehende Klientel in Deutschland.
Seit Juni 2023 unterhält CCounselors unter anderem auch eine Partnerschaft mit der Schweizer Kommunikationsfirma Hirzel.Neef.Schmid.Konsulenten, namentlich mit den Beratern Dominique Reber, Victor Schmid und Michael Schönenberger.
Skandal rund um Uli Hoeness
Bei Vontobel arbeitete Dietlmaier nicht nur eng mit dem früheren CEO und Verwaltungsratpräsidenten Herbert Scheidt zusammen, sondern beriet diesen bei seinem Einsatz als Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung. Er war auch die Anlaufstelle für die Kommunikation im Zusammenhang mit den diversen Reorganisationen im Hause, namentlich auch der Umwandlung von Vontobel von einer Bank in ein Investmenthaus.
Dietlmaier konnte aber auch seine Beziehungen in Deutschland gezielt ausspielen, als es darum ging, den Steuerskandal des früheren Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeness, kommunikativ zu bewältigen.
-
Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.63%
-
Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.61%
-
Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.17%
-
Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.07%
-
Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.52%
