Die Schweizer Grossbank vollzieht einen bedeutsamen Schritt, um ihre Marktposition im Nahen Osten zu festigen. Sie hat für das Investmentbanking ein neues Führungsteam ernannt.

Die Schweizer Grossbank UBS setzt ein deutliches Zeichen für ihre Ambitionen im Nahen Osten. Sie hat ein neues Führungsteam für ihre Dealmaking-Einheit in der Region ernannt. Ausserdem hat sie einen Veteranen der Deutschen Bank für ihre Vermögensverwaltungssparte eingestellt, um ihre Aktivitäten zu intensivieren.

Die Erfahrung dieser Führungskräfte deutet auf eine aggressive Expansionsstrategie der UBS in der Region hin.

Ambitionierte Nahost-Pläne

Einem Bericht der Agentur «Bloomberg» zufolge hat die UBS Hazem Shawki zum Leiter des Investmentbankings für den Nahen Osten und Nordafrika, einschliesslich Global Banking und Markets, ernannt (kostenpflichtiger Artikel). Tara Luthra wird das Global Banking mit der Firmenberatung und den Kapitalmarkt-Transaktionen für den Nahen Osten leiten, heisst es unter Berufung auf informierte Kreise.

Shawki, der vor seinem Wechsel zur Credit Suisse (CS) im Jahr 2019 das Investmentbanking-Geschäft des US-Finanzriesen Goldman Sachs im Nahen Osten anführte, war an einigen der grössten Transaktionen in der Region beteiligt. Vor dem Wechsel zur CS war Luthra bei Morgan Stanley tätig.

Ausbau auch in der Vermögensverwaltung

Nicht weniger beachtenswert ist die Rekrutierung von Bassel Zaouk, einem Veteranen der Deutschen Bank, der nun in die Wealth-Management-Division der UBS wechseln soll. Für die UBS wäre dies die erste grössere Rekrutierung im Nahen Osten seit der Übernahme der CS im vergangenen Jahr.

Mit 17 Jahren Erfahrung bei der Deutschen Bank, zuletzt als Chief Country Officer in Saudi-Arabien, bringt Zaouk Kenntnis der regionalen Märkte und ein entsprechendes Netzwerk mit. Sein Wechsel zur UBS kann als klares Indiz gewertet werden, dass die Bank ihre Aktivitäten in der Region intensivieren möchte.

Wette auf den arabischen Reichtum

Der Persische Golf entwickelt sich immer mehr zu einer Drehscheibe globaler Finanzströme. Angesichts des Ölreichtums der Region entfaltet sich hier ein attraktives Spielfeld für Investmentbanken und Vermögensverwalter aus aller Welt.

Getrieben von der Aussicht auf üppige Profite rücken zunehmend die mächtigen wirtschaftlichen Akteure in den Fokus: vermögende Familien und einflussreiche Geschäftsleute. Vor diesem Hintergrund entwickelt sich die Golfregion nicht nur zu einem strategischen Knotenpunkt im geopolitischen Gefüge, sondern auch zu einer lukrativen Bühne für ehrgeizige Finanzgeschäfte.

Finanzmekka für Schweizer Akteure

Auch immer mehr Schweizer Privatbanken und Vermögensverwalter folgen dem Boom und bauen ihre Präsenz in der Golfregion kräftig aus, wie finews.ch berichtete. Die UBS nutzt die CS-Übernahme als Gelegenheit, ihr regionales Investment-Banking-Geschäft wieder aufzubauen, nachdem sie ihr Dealmaking- und Beratungsgeschäft im Jahr 2022 eingestellt hat.

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