Der US-Finanzriese Morgan Stanley setzt den Ton: Nach einem schwierigen M&A-Jahr reduziert der UBS-Rivale die Boni für Investmentbanker um bis zu 15 Prozent. Lohnspezialisten erwarten noch höhere Rückgänge bei anderen Finanzinstituten.


An der Wallstreet hat die Saison der Unternehmensberichterstattung bereits begonnen. Am Freitag gaben die US-Bankgiganten J.P. Morgan, Citigroup, Bank of America und Wells Fargo Einblick in ihre Geschäftsentwicklung. Gleichzeitig kündigt sich im wichtigsten Finanzzentrum der Welt die Zeit der Bonuszahlungen an.

Nach einem Jahr, das von einem kräftigen Rückgang der M&A-Aktivitäten geprägt war, stehen Investmentbanker wegen der Deal-Flaute nun vor einer herausfordernden Vergütungsrunde. Ein Vorgeschmack darauf, was Dealmaker zu erwarten haben, gibt die Bonuspolitik des UBS-Rivalen Morgan Stanley.

Gegenläufige Informationen

Laut dem Online-Medium «Financial News» reduziert Morgan Stanley die Boni um 10 bis 15 Prozent (kostenpflichtiger Artikel). Die Ausschüttungen fokussieren sich auf leistungsstarke Angestellte, während die Boni für die Mehrheit schrumpfen, berichtet man in der Branche.

Die Ankündigung der Bonuskürzungen erfolgte am 10. Januar, unmittelbar vor dem Beginn der Berichtssaison. Diese Entscheidung steht im Gegensatz zu den Plänen des Konkurrenten Goldman Sachs, der laut «Financial News» beabsichtigt, den Vergütungspool für Dealmaker um bis zu 10 Prozent zu erhöhen.

Gedämpfte Erwartungen

Generell sind die Erwartungen der Banker an die diesjährige Bonus-Runde jedoch gedämpft. Dealogic, ein Anbieter von Finanzdaten, berichtet, dass die Gebühren im Investmentbanking im Jahr 2023 weltweit um 15 Prozent gesunken seien, nachdem sie bereits 2022 deutlich zurückgegangen waren.

Im Gegensatz dazu hatten die meisten Banken im Jahr 2021, als die Einnahmen Rekordhöhen erreichten, die Bonuszahlungen erhöht, um ihre Mitarbeiter zu würdigen und Schlüsselkräfte zu binden. Die US-Vergütungsexperten von Johnson Associates prognostizieren, dass M&A-Banker in dieser Bonussaison den stärksten Rückgang erleben werden, mit erwarteten Einbussen von bis zu 25 Prozent.

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