Fast 100 Millionen Franken hat die Migros Bank einem Unternehmen aus dem Firmenimperium des österreichischen Unternehmens René Benkos geliehen. Damit reiht sich die Bank in eine wachsende Gruppe von Finanzinstituten ein, die dem gescheiterten Investor ebenfalls aufgesessen sind.

Seit das Engagement diverser Schweizer Finanzinstitute beim krisengeschüttelten österreichischen Unternehmer und Investor René Benko immer weitere Kreise zieht, suchen einige Banken den Weg an die Öffentlichkeit, wie finews.ch bereits am Mittwoch berichtete. Nun hat sich auch die Migros Bank «geoutet».  

Sie ist an einem Konsortialkredit verschiedener Schweizer Banken beteiligt, wie am Donnerstag zu erfahren war. Ihr Engagement beträgt aktuell 97 Millionen Franken. Die Finanzierung wurde einem Immobilienunternehmen gewährt. Dabei dürfte es sich um eine Firma aus Benkos Geschäftsimperium (Signa) handeln.

«Zurückhaltende» Risikopolitik

Die Hypothek ist erstrangig grundpfandgesichert, wie weiter zu erfahren war. Es handelt sich um eine Warenhaus-Liegenschaft, die sich an erstklassiger Lage im Zürcher Stadtzentrum befindet. Das Gebäude sei vermietet und sämtliche Zinsen und Amortisationen seien zuverlässig geleistet worden, so die Migros Bank. Gemeint ist damit das Warenhaus Globus in Zürich.

Die Migros Bank verfügt gemäss weiteren Angaben über ein Kreditportfolio von insgesamt 50 Milliarden Franken, das zu 94 Prozent grundpfandrechtlich gesichert ist. Das Institut verfolgt laut Eigenaussagen «traditionell eine zurückhaltende und in ihren Grundzügen ausgewogene Risikopolitik». Das Jahresergebnis 2023 will sie am 23. Januar 2024 publizieren.

Zahlreiche Schweizer Banken involviert

Hierzulande haben bereits die Privatbank Julius Bär sowie die Aargauische und Walliser Kantonalbanken über Signa-Engagements informiert. Laut den Berichten haben aber auch die Graubündner und Zürcher Kantonalbanken sowie die IHAG Privatbank in Zürich Millionen bei Benko-Firmen offen.

Am Mittwoch vermeldete die Obwaldner Kantonalbank, dass sie seit 2020 mit 24,3 Millionen Franken an einem «ausserkantonalen» Konsortialkredit beteiligt sei.

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