Während die Integration der Credit Suisse in Riesenschritten voranschreitet, hat der UBS-Konzernchef einen neuen Chief of Staff nominiert, wie Recherchen von finews.ch zeigen.

Ab Februar 2024 übernimmt Thomas Pohl (Bild unten) die wichtige Funktion des Chief of Staff bei der Schweizer Grossbank UBS. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte eine entsprechende Anfrage von finews.ch.

Pohl steht seit mehr als 18 Jahren im Sold der UBS, zuletzt als Verantwortlicher des Bereichs Governmental Affairs, wo er seinerzeit die Nachfolge von Thomas Ulrich übernahm, wie auch finews.ch berichtete. Nun tritt er die Nachfolge von Marsha Yuan an, die in den Mutterschaftsurlaub geht und in der Folge eine andere Aufgabe innerhalb der Bank annehmen wird.

Die Nachfolge Pohls im Bereich Governmental Affairs soll zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden, wie weiter zu erfahren war. Bis dahin nimmt Michael Schoch, Head Governmental & Regulatory Affairs, diese Rolle wahr.

Enge Zusammenarbeit mit dem CEO

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(Bild: UBS)

Der «Chief of Staff» ist eine Funktion im Hintergrund, die aber umso wichtiger ist, da der jeweilige Amtsinhaber unmittelbar mit dem CEO zusammenarbeitet. Insofern lässt sich Pohls neue Rolle durchaus auch als «rechte Hand» Sergio Ermottis bezeichnen. Er ist für das Management Office zuständig, treibt Projekte und Prozesse voran, und beurteilt sowie erarbeitet Initiativen im direkten Umfeld des Konzernchefs.

Die Dynamik, mit der die UBS die Integration der Credit Suisse (CS) vorantreibt und dabei die eigene Positionierung neu festlegt, sucht zweifelsohne seinesgleichen und stösst, wie sich nun verschiedentlich zeigt, vor allem auch im Ausland, namentlich in Asien sowie im Nahen Osten für grosse Anerkennung. Fast «geräuschlos» hat die UBS etwa eine neue, globale Werbekampagne aufgegleist, wie auch finews.ch am Dienstag berichtete.

Banking als Handwerk

Der jüngste Gang an die Öffentlichkeit mit der neuen Werbekampagne, welche das Banking als ein Handwerk (Englisch: Craft) bezeichnet, darf indessen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der UBS noch eine Herkules-Aufgabe bevorsteht: der Stellenabbau in der Schweiz, aufgrund der vielen Doppelspurigkeiten mit dem Geschäft der CS. Hierzulande hat die UBS bereits 3'000 Entlassungen angekündigt.

Diese Ankündigung verbunden mit den entsprechenden Entlassungen werden teilweise sehr schmerzhaft sein und die Grossbank vorübergehend in ein anderes mediales Licht rücken. Allerdings hat die UBS genügend Anschauungsmaterial von der CS im vergangenen Jahr sammeln können, um zu wissen, wie man den Dialog mit der Öffentlichkeit optimal gestaltet, wie finews.ch schon früher berichtete.

Weiterer Fahrplan

Der weitere Fahrplan bis zum endgültigen Verschwinden der CS im Jahr 2026 steht, der Zusammenschluss der Schweiz-Gesellschaften UBS Switzerland und CS (Schweiz) soll noch 2024 erfolgen. Dem Vernehmen nach sind die nächsten Schritte mindestens bis Mitte Jahr haarklein geplant. Am 6. Februar 2024 wird die Grossbank ihren Jahresabschluss 2023 präsentieren und dabei auch weitere Angaben zum weiteren Verlauf der Integration machen.

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