Die Gesellschaft Signa Prime aus dem Konglomerat des österreichischen Investors René Benko wird saniert. Die Firma hält auch Anteile an Globus-Immobilien, die hiesigen Banken als Sicherheiten dienen.

Die Gläubiger der insolventen Signa Prime haben sich für eine Sanierung entschieden. Damit ist der Konkurs der Gesellschaft, in der einige der wertvollsten Immobilien im Konglomerat des österreichischen Investors René Benko vereinigt sind, abgewendet.

Der von Sanierungsverwalter Norbert Abel vorgelegte Plan fand an einer Gläubigerversammlung vom (gestrigen Montag) vor dem Handelsgericht Wien eine Mehrheit. Nun ist vorgesehen, dass ein Treuhänder das Ruder übernimmt und die gesamten Vermögenswerte verkauft; den Gläubigern wird anschliessend das verwertbare Vermögen zur Verfügung gestellt, wie die Agentur «Reuters» berichtete.

Empfindliche Abstriche für Gläubiger

Die Kreditgeber von Benko nehmen mit dem Plan allerdings empfindliche Abstriche in Kauf; gemäss Sanierungsplan erhalten sie nur eine Quote von 30 Prozent auf ihrem Einsatz – je nach Entwicklung des Immobilienmarkts, in dem die Verkäufe stattfinden sollen, etwas mehr.

Der Entscheid in Wien hat voraussichtlich auch Folgen für die Schweiz. Denn die Gesellschaft Signa Prime hält über luxemburgische Gesellschaften Anteile an fünf Immobilien der Schweizer Warenhauskette Globus. Benkos Signa hatte Anfang 2020 Globus zusammen mit der thailändischen Central Group je hälftig dem Detailhändler Migros abgekauft.

Konsortialkredit für Globus-Transaktion

Den Deal hatten damals zahlreiche Schweizer Banken mitfinanziert, allen voran die Privatbank Julius Bär. Diverse andere Häuser haben sich an einem Konsortialkredit beteiligt und dafür Globus-Immobilien als Pfand genommen.

Medienberichten zufolge sind die Liegenschaften nun aber bereits weniger Wert als gedacht – das wären schlechte Nachrichten sowohl für die Banken wie auch für die Signa-Prime-Gläubiger, die auf eine möglichst werthaltige Liquidierung der Vermögen hoffen.

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