Eine Akquisition des Non-US Wealth-Management der Bank of America biete Julius Bär gute Chancen, sich geografisch auszuweiten, befinden die Experten.

Vor rund einem Monat hat Julius Bär bestätigt, dass man eine Übernahme des non-US Wealth-Management-Geschäfts der Bank of America diskutiere. Damit würde die Zürcher Traditionsbank ihren Fokus neu ausrichten und nicht mehr so stark vom Heimmarkt abhängig sein.

Eine solche Neuausrichtung wird von den Analysten von Morgan Stanley gemäss der Wirtschaftszeitung «Financial News» geschätzt. «Wir denken, dass eine mögliche Akquisition Sinn machen würde, da diese eine geografische Expansion in die attraktiven Märkte von Asien und Lateinamerika mit sich bringt, wo Bär schon eine starke Präsenz hat», schreibt Morgan Stanley in ihrer Beurteilung laut «Financial News».

Der Übernahmepreis des ehemaligen Merrill-Lynch-Geschäfts wird auf rund zwei Milliarden Dollar geschätzt. Weitere Interessenten sind Wells Fargo und die Royal Bank of Canada. Im Ausland verwaltet das US-Institut rund 90 Milliarden Dollar an Kundenanlagen.

Alternative im Heimmarkt weniger attraktiv

Julius Bär liebäugelt aber nicht nur mit Akquisitionen im Ausland, sondern auch im Heimmarkt. Solche Übernahmen sind laut den Morgan-Stanley-Analysten jedoch problematischer.

Wenn Portfolios von kleineren Schweizer Instituten übernommen werden, müsse erst abgeschätzt werden, wie gross der Anteil an US- und EU-Offshore-Kunden ist – und damit die Gefahr, dass man wieder zum Ziel ausländischer Behörden wird.

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