Der Financier rechnet mit einer Stabilisierung der Vermögen im September und nimmt die Hedge-Funds-Manager strenger an die Kandare.

Die 1992 im waadtländischen Nyon gegründete Firma EIM zählt zu den zwanzig grössten Fund of Hedge-Funds der Welt. Allerdings erlitt das Unternehmen im Sog der Finanzkrise und nicht zuletzt durch Fehlinvestitionen in Anlagevehikel des US-Grossbetrügers Bernard Madoff enorme Verluste.

Die Kundenvermögen, die Mitte 2008 noch rund rund 16 Milliarden betrugen, reduzierten sich auf knapp 10 Milliarden Franken. EIM-Gründer Arpad Busson musste rund 70 Stellen streichen und die Organisation den neuen Verhältnissen anpassen. finews.ch berichtete darüber. In den Porfeuilles erlitt sein Unternehmen Wertverluste von 12 bis 25 Prozent, wie er in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» einräumte. Als Konsequenz hat er sich bereits von von sieben externen Hedge-Funds-Managern getrennt.

«Zu viele unabhängige Vermögens sind nicht reguliert»

Auf Grund der Erfahrungen der letzten Monate müssen die Funds, die EIM künftig auswählt, höheren qualitativen und operativen Kriterien genügen. «Zum Beispiel dürfen heute die Fundmanager nicht mehr selbst Wertschriften aufbewahren oder selbst als Administrator tätig sein. Diese Funktionen müssen von Unabhängigen übernommen werden», sagte Arpad Busson. Eine weitere Anpassung an das Marktumfeld sei die Zusammenlegung der Aktivitäten in alternativen und traditionellen Anlagen.

Nyon ist die grösste Niederlassung innerhalb der EIM-Gruppe. Das werde auch so bleiben, solange man gute Fachkräfte rekrutieren könne und andererseits die Angestellten auch gerne in die Schweiz ziehen würden. In bezug auf den Schweizer Finanzplatz sagte Busson überdies, er würde es begrüssen wenn für alle Asset-Managers die selbe Aufsicht gelten würde. Heute gebe noch zu viele unabhängige Vermögensverwalter, die nicht reguliert seien. Wenn die Schweiz vorne dabei sein wolle, müsse der Rahmen für die Branche klar sein, und er soll intelligent und pragmatisch sein.

Stabilisierung im September

Fürs erste sieht Arpad Busson nur institutionelle Anlager, die wieder bei Hedge-Funds einsteigen. Sie hätten einen anderen Zeithorizont und würden die Sache nüchterner betrachten. Die privaten Vermögenden würden mehr Zeit benötigen.

Arpad Busson, der in der Boulevardpresse auch regelmässig mit seiner Beziehung zur Schauspielerin Uma Thurman von sich reden macht, geht davon aus, dass sich die verwalteten Vermögen bis im September stabilisieren werden. «Wir sehen Investoren zurückkommen und Positionen ausbauen. Ich glaube allerdings nicht, dass sich das Wachstumstempo der letzten Jahre wiederholen wird.»

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