Der Ex-Chef der Santander-Tochter Optimal wurde wegen Misswirtschaft für schuldig befunden. Seine Investitionen gingen blindlings an Bernard Madoff.

Auch das Berufungsgericht in Genf hält Manuel Echeverria für schuldig. Grund für den Urteilsspruch sei sein unverhältnismässig hohes Entgelt gewesen, berichtet «Bloomberg».

Er habe 0,15 Prozent aller Investments in Madoff-Produkte als Salär erhalten. In der Folge habe Echeverria seine Sorgfaltspflicht nicht wahrgenommen und Gelder einfach blind an den amerikanischen Grossbetrüger Bernard Madoff weiter geschoben.

Santander-Tochter betroffen

Den Kunden gegenüber sei es zu Falschaussagen gekommen. So habe Optimal, eine Tochter der Banco Santander, in ihren Prospekten damit geworben, dass die Geschäfte von Madoff rigoros kontrolliert würden.

Auch habe Manuel Echeverria seinen Kunden beteuert, dass ihre Anlagen bei einem Dritten liegen würden und durch zehn Gegenparteien gesichert seien. Gemäss der Anklage sei all dies aber niemals der Fall gewesen.

Böses Nachspiel?

Rund 3,5 Milliarden Franken hatten Santander-Kunden durch Optimal bei Madoff angelegt. Der Urteilsspruch könnte ihnen einen Vorteil bei der Rückerstattung dieser Gelder bringen. Denn das Gericht hat erkannt, dass die Firma Optimal ihren Sorgfaltspflichten nicht nachgekommen ist.

Auch der klagende Anwalt, Carlo Lombardini, vertritt diese Meinung: «Es wäre ja eine Sache, wenn sich ein kleiner Genfer Manager von Madoff hätte fehlleiten liess. Aber wir sprechen hier von einer der grössten Bankengruppen der Welt. Diese hätte durchaus feststellen können, was da vor sich geht und entsprechende Massnahmen einleiten.»

Anders sieht es die Bank Santander. Gemäss einer Quelle aus der Bank habe sich Optimal stets an die Due-Diligence-Richtlinien des Hauses gehalten.

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