Angesichts des schwierigen Börsenumfelds halten Investoren Ausschau nach Anlage-Alternativen. Green Bonds könnten dadurch einen Aufschwung erleben. Die Gründe.

Green Bonds sind Obligationen, mit denen Projekte finanziert werden, die zur Abschwächung des Klimawandels beitragen sollen. Dazu gehören etwa Investitionen in Solar-Kraftwerke, in Ladestationen für Elektroautos und -fahrräder oder in Anlagen für erhöhte Energieeffizienz.

Die Europäische Investitionsbank und die Weltbank waren 2007 die ersten, die Green Bonds ausgegeben haben. Seither wächst der Markt rasant: Im Jahr 2014 wurden laut der Climate Bonds Initiative umgerechnet knapp 40 Milliarden Euro in grüne Anleihen investiert – achtmal mehr als noch drei Jahre zuvor.

Wachsender Markt Schweiz

Inzwischen emittieren diverse Banken, Unternehmen und staatliche Institutionen Green Bonds. In diesem Geschäft mischt auch die in Paris ansässige Finanzgesellschaft Mirova. Die auf nachhaltige Anlagen spezialisierte Tochter des französischen Natixis-Konzerns vertreibt entsprechende Green-Bond-Fonds, für die sie nun auch verstärkt in der Schweiz Anleger ansprechen will, wie Senior Portfolio Manager Christopher Wigley gegenüber finews.ch erklärte.

Er ist überzeugt, dass das Bankenland Schweiz mit seiner anspruchsvollen Klientel geradezu prädestiniert sei, in Green Bonds zu investieren. «Da bereits ein relativ grosses Bewusstsein für nachhaltige Anlagen bei den Kunden besteht, sind die Wachstumsaussichten hiherzulande sehr gut», sagt der Brite. Mit knapp 70 Anlageexperten verwaltet Mirova aktuell rund 6 Milliarden Euro an Kundengeldern.

Nachfrage unter Institutionellen

Ein weiterer Aspekt dürfte laut Widgley die Nachfrage nach Green Bonds zusätzlich ankurbeln: Immer mehr Vorsorge-Einrichtungen müssen ihr Geld oder zumindest einen Teil davon nach sozialen und ökologischen Kriterien anlegen und eine gute Unternehmensführung (Corporate Governance) berücksichtigen, also die ESG-Kriterien in der Vermögensanlage umsetzen.

Die «Mirova Green Bond Global»-Fonds geben den Anlegern auch die Möglichkeit, ihre Risiken zu diversifizieren, was gerade bei Anlagen im Energie-Bereich überaus nützlich ist, zumal auch der Begriff «Green Bonds» nicht geschützt ist.

Freiwillige Leitlinien

Um das Label «Green Bonds» nicht übermässig zu strapazieren, haben sich denn auch 13 Finanzinstitute Anfang 2014 zu einem Bündnis zusammengeschlossen, das sich mit freiwilligen Leitlinien für «grüne Anleihen» zur Finanzierung umweltfreundlicher Aktivitäten ausspricht.

Die Green Bond Principles wurden bisher von folgenden Instituten unterzeichnet: Bank of America, Citigroup, Crédit Agricole CIB, Deutsche Bank, J.P. Morgan Chase, BNP Paribas, Daiwa, Goldman Sachs, HSBC, Mizuho, Morgan Stanley, Rabobank und SEB.

Was mit dem Geld geschieht

Vor dem Hintergrund, dass immer mehr Anleger verstärkt darauf achten, was mit ihrem Geld geschieht, haben grüne Anleihen ein überdurchschnittliches Wachstumspotenzial in der Finanzbranche, zumal andere, oftmals komplexe Investmentprodukte angesichts des anhaltend schwierigen Umfelds eher in den Hintergrund rücken könnten.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.61%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.53%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.3%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.14%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.42%
pixel