Es ist ein Ranking der Macht: Die 50 einflussreichsten Menschen in der Finanzwelt– darunter zwei Schweizer. Einer davon ist Sergio Ermotti, der andere ist nicht Tidjane Thiam.

Das Ranking der einflussreichsten Menschen in der Finanzwelt hat die Nachrichtenagentur «Bloomberg» nun bereits zum sechsten Mal erstellt. Ob es der wahre Spiegel der Machtverhältnisse und Einflussnahme auf den Finanzmärkten ist, sei dahin gestellt.

Das Ranking ist eine Momentaufnahme aktueller Entwicklungen und Vorgänge in der Finanzwelt. So lässt sich erklären, dass an der Spitze der diesjährigen Rangliste die neue britische Premierministerin Theresa May steht.

Halbe Überraschung Sergio Ermotti

Der Grund: Von ihrem Verhandlungsgeschick hängt es ab, ob sich London nach dem Brexit als wichtigstes Finanzzentrum der Welt neben New York halten kann.

Nach Schweizern sucht man im Ranking nicht vergeblich: Dass UBS-CEO Sergio Ermotti an 21. Stelle gelistet ist, ist nur eine halbe Überraschung.

Abwesende europäische Banker

Ihm halten die für das Ranking verantwortlichen Bloomberg-Reporter zu Gute, dass er die UBS früh transformiert und damit auch das Swiss Banking neu erfunden hat. Zudem habe die UBS unter seiner Führung den Rivalen Credit Suisse (CS) «dramatisch outperformt».

Wen mag es da verwundern, dass CS-CEO Tidjane Thiam es nicht unter die 50 Einflussreichsten geschafft hat, ebenso wenig wie Blackrock-Vizechef Philippe Hildebrand.

Mario Draghi vor Janet Yellen

Ermottis Platzierung ist auch darum hervorzuheben, weil der Tessiner als einziger CEO eines europäischen Finanzinstituts unter den einflussreichsten 50 gelandet ist.

Yellen Draghi

Der einzige europäische Banker, der dies auch geschafft hat, ist Mario Draghi, der Präsident der Europäischen Zentralbank. Seine Platzierung auf Rang 7 noch vor US-Federal-Reserve-Chefin Janet Yellen sagt weniger über die Machtverhältnisse als über die momentanen Brennpunkte an den Finanzmärkten aus.

Hillary Clinton und Donald Trump gleichauf

Einer dieser Hotspots sind die US-Präsidentschaftswahlen: Hillary Clinton und Donald Trump teilen sich darum den zweiten Platz im Ranking noch vor dem chinesischen Premierminister Xi Jinping.

Umgekehrt spiegelt die Abwesenheit europäischer Bankenmanager im Ranking eine Realität in der Finanzwelt, welche von den US-Banken mehr und mehr dominiert ist.

Wegen Grossübernahmen gefeiert

Der zweite Schweizer im Ranking hat ausser seiner Nationalität und seinem Wohnsitz wenig mit der Schweiz zu tun: Es ist Jorge Paulo Lemann (Rang 41), der für seine Grossübernahmen und seiner unternehmerische Disziplin gefeiert wird.

Jorge Paulo Lemann

Und wo sind die Überraschungen? Zum einen sind es die zahlreichen Unternehmer im Ranking, die meist der digitalen Ökonomie zuzurechnen sind, wie Amazon-Chef Jeff Bezos (Rang 5), Elon Musk (Tesla, Space X, Rang 11), Mark Zuckerberg von Facebook (Rang 39) oder Travis Kalanick, Gründer von Uber (Rang 40).

Ein Komiker unter den Top 50

Ihr Einfluss auf die Finanzwelt: Sie halten die Märkte in Atem, schaffen einen «Buzz», wie es «Bloomberg» beschreibt.

Der «Buzz»-Kategorie ist ebenso der auf Rang 50 platzierte John Oliver zuzuordnen, ein Komiker mit einer TV-Show.

Ihm halten die Juroren zu Gute, dass er es schafft, komplexe Finanzthemen, wie etwa die Schuldenkrise auf Puerto Rico, einem breiteren Publikum unterhaltsam zu erklären. Auch dies schafft Einfluss.

Das vollständige Ranking finden Sie hier.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.8%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.31%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    15.46%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.65%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.78%
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