Als Mitarbeiter der Grossbank UBS oder beim Versicherer Zurich auf ein festes Pult verzichten mussten, sorgte das für viel böses Blut. Das ist aber noch gar nichts verglichen mit acht erstaunlichen Arbeitsplatz-Trends.

1. Das Pult denkt mit

Wir hören unsere eigenen Playlists, filtern den Medienkonsum und werden von Werbern mit auf uns zugeschnittenen «Content» zugeschüttet. Kurz: Im digitalen Alltag ist die personalisierte Nutzungsumgebung schon längst Realität. Jetzt soll sie es am Arbeitsplatz werden, wie der auch in der Schweiz tätige Frankfurter Arbeitsplatz-Spezialist Matrix42 in einem Ausblick auf die Trends im Jahr 2017 berichtete.

Das Pult – pardon, der «Workspace» – wird in Zukunft wissen, wo der Nutzer ist, welches Gerät er gerade benutzt, welche App bei der verfügbaren Bandbreite Sinn macht und welche Daten und Dokumente als nächstes benötigt werden.

2. Die IT-ler werden zu Unified Endpoint Managern

Mitarbeiter verwenden heute mehr als ein Gerät für das Erledigen ihrer Arbeit. Aus diesem Grund gehen neue IT-Management-Technologien immer vom Nutzer aus, und nicht mehr vom einzelnen Gerät. Ein wesentliches Element hierfür ist das sogenannte Unified Endpoint Management, das die Verwaltung der Arbeitsumgebung für Administratoren unabhängig von den benutzten Geräten macht.

Das ist auch ein Bombengeschäft: Der UEM-Markt soll Schätzungen zufolge bis 2020 um mehr als 40 Prozent pro Jahr wachsen.

3. Willkommen im Wolkenkuckucksheim

Ein elementares Element für die Digitalisierung ist die Cloud – das gilt auch für den Arbeitsplatz. Die persönliche Arbeitsumgebung wandert in die Cloud und lässt sich überall via Browser abrufen. Die Arbeitsumgebung verlässt damit definitiv ihren angestammten, festen Ort. Zimmerpflanze, Kaffeetasse und gerahmte Familienbilder werden heimatlos.

4. Die Automatisierung greift auf die Personalabteilung über

Was die Bereitstellung und Verwaltung von Diensten betrifft, hat das IT-Service-Management in den letzten Jahrzehnten effiziente Prozesse umgesetzt. Diese lassen sich vermittels so genannter Service-Management-Lösungen auch auf andere Unternehmensbereiche übertragen. So können etwa in der Personalabteilung das On-Boarding eines neuen Mitarbeiters, Urlaubsanträge oder Krankheitsmeldungen durch eine «Servicifizierung» automatisiert werden.

5. Für Assistenten aus Fleisch und Blut wird’s eng

Über erste Sprachbots wie Siri aus dem Hause Apple liess sich noch lächeln. Doch die intelligente Spracherkennung macht rasante Fortschritte. Arbeitsplatz-Spezialisten wie Matrix42 wittern denn auch enormes Potential. «Schon bald werden wir alle mit intelligenten Superassistenten arbeiten, die einen Teil unserer Mails erledigen, Zusammenfassungen von umfangreichen Dokumenten anfertigen oder eigenständig Hotels buchen, wenn wir auf Dienstreise gehen», glauben sie.

Während dadurch die Anforderungen an den Schutz und die Sicherheit der Privatsphäre steigen, dürften Assistenten aus Fleisch und Blut zunehmend wegrationalisiert werden.

6. Bildschirme überall

Arbeiten via Cloud und Browser-Zugriff macht die Arbeit in Zukunft prinzipiell über jedes Display möglich, das mit dem Internet verbunden ist. Beispielsweise kann auch das smarte TV-Gerät zuhause als Arbeitsplatz genutzt werden.

Zudem soll sich das Konzept des faltbaren oder einrollbaren Bildschirms durchsetzen, erwarten Experten. Noch mehr: Jegliche Form von Oberfläche kann zukünftig als Bildschirm verwendet werden und mutiert damit zur Arbeitsumgebung.

7. Zum Meeting mit dem Virtual-Reality-Brille

Datenbrillen, Fitness-Armbänder oder andere Wearables werden zunehmend Einzug in die Arbeitswelt halten. Das dürfte das auch bei Finanzfirmen extensive Sitzungswesen revolutionieren: Globale Meetings lassen sich künftig mittels Head-Mounted Displays bestreiten.

8. Der Kalender regelt die Zimmertemperatur

Die Integration des Workspace-Managements mit der intelligenten Gebäudetechnologie schreitet weiter voran und ermöglicht effizientere Prozesse – die Experten träumen bereits vom «Smart Office». Beispielsweise könnte eine Kalendereinladung in Zukunft auch eine ganze Prozesskette zur Organisation des Meetings starten, inklusive Raumbuchung, Vorbereiten von Beamer und Telefonanlage und sogar die Abstimmung der Heiztemperatur auf die Menge der Beteiligten

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.73%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.29%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    15.57%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.66%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.75%
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