Wer einen Job in der Hedgefonds-Branche will, sollte in Mathematik ziemlich fit sein. Das zeigen die Bewerbungsfragen des Genfer Hedgefonds Systematica, den die Finanzfachfrau Leda Braga führt.
Hedgefonds halten sich für den Olymp unter den Geldmanagern und entsprechend wählerisch sind sie in der Auswahl ihres Personals. So prüft der Rekrutierungschef des Londoner Hedgefonds GSA Capital Doug Ward jährlich etwa 1'500 Kandidaten, wie das britische Finanzportal «Financial News» schreibt.
Und es kommt vor, dass kein einziger den Ansprüchen genügt und engagiert wird. Andere Hedgefonds-Personalchefs sagen, Kandidaten würden in bis zu zehn Interviews auf Herz und Nieren geprüft.
Test, Video-Interviews, Assessment, weitere Tests
Leda Braga, die wohl renommierteste Hedgefonds-Managerin der Welt, führt in Genf den Quantfonds Systematica Investments. Sie testet Bewerber zunächst mit kniffligen Mathematik- und Programmierfragen. Dafür liess sie eigens ein Rekutierungsprogramm mit Test ausarbeiten. Manche Bewerber brüten bis zu drei Tage über diesen Herausforderungen.
Und das ist erst der Anfang. Danach folgen verschiedene, auf Video aufgezeichnete Interviews mit Senior Managern, ein Persönlichkeitstest sowie ein achtstündiges Assessment, bei dem der Kandidat weitere knifflige Fragen zu lösen hat. Dabei will Systematica beispielsweise folgendes wissen:
Frage 1:
a) Sie werfen eine Münze, bis Sie zweimal hintereinander Kopf sehen. Wie oft müssen Sie im Durchschnitt die Münze werfen?
b) Wenn Sie die Münze solange werfen, bis Sie Kopf gefolgt von Zahl sehen: Wie oft müssen Sie im Durchschnitt die Münze werfen?
c) Warum sind die beiden Ergebnisse verschieden, wenn die Chancen nach zwei Würfen gleich sind, dass Kopf-Kopf oder Kopf-Zahl erscheinen?
Frage 2:
Sie wollen eine Kiste mit einem quadratförmigen Boden bauen und haben dazu nur eine bestimmte Menge Material zur Verfügung. Wie maximieren Sie das Volumen der Kiste?
Frage 3:
A und B sind beides Kovarianz-Matrizen. Welches sind auch Kovarianz-Matrizen?
A + B
A2
AB
Frage 4:
Stellen Sie sich einen Kreis und ein gleichschenkliges Dreieck in diesem Kreis vor. Schreiben Sie ein Programm für die folgende Simulation:
a) Wählen Sie zwei Punkte irgendwo auf der Kreislinie. Verbinden Sie die Punkte und messen Sie die Länge der Linie. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Linie länger ist als eine Seite des Dreiecks?
b) Wählen Sie irgendeinen Punkt im Innern des Kreises. Das ist der Mittelpunkt einer Linie. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Linie länger ist als die Seite des Dreiecks?
c) Wählen Sie zwei Punkte irgendwo im Innern des Kreises. Verbinden Sie die Punkte mit einer Linie. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Linie länger ist als eine Seite des Dreiecks?
Frage 5:
Sie haben zwei Wörter, deren Buchstabenfolge sich durch die Anzahl Aktionen unterscheidet, die es braucht, um das erste Wort in das zweite zu wandeln. Als Aktionen sind das Hinzufügen von Buchstaben, das Entfernen von Buchstaben und das Ersetzen von Buchstaben erlaubt. Wie sieht die Funktion aus, die den Unterschied zwischen diesen beiden Wörtern berechnet?
Viel Glück beim Test!
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.62%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.85%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.03%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.8.99%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.51%
