Die Schweizer Privatbank Sallfort hat zum zweiten Mal in Trocafone, einem der am schnellsten wachsenden Tech-Startups in Lateinamerika investiert. Die Hintergründe. 

Die Smartphone-E-Commerce-Firma Trocafone handelt mit gebrauchten Smartphones in Brasilien und Argentinien und das im grossen Stil. Als die Sallfort Privatbank und ihre Kunden im März 2016 ihr erstes Investment in dieses Startup tätigten, standen für das Jahr 2015 rund 7 Millionen Dollar Umsatz in den Büchern.

Im Jahr 2017, also nur zwei Jahre danach, werden es mehr als 60 Millionen Dollar sein. Grund genug, die Expansion in den Kernländern Brasilien und Argentinien sowie in weitere latainamerikanische Länder mit einem Lead Investment zu unterstützen, sagt Michael Bornhäusser (Bild unten), Teilhaber und zuständig für das Private-Equity-Geschäft der in Zürich und Basel ansässigen Sallfort Privatbank.

Michael Bornhaeusser 500

Im Rahmen eines Venture-Capital-Club-Deals investiert Sallfort nun zusammen mit seinen Kunden 8,5 Millionen Dollar in das von zwei MIT-Absolventen geführte Unternehmen und ist damit neben den Gründern der grösste Aktionär.

Ausgeklügeltes Geschäftsmodell

Trocafone ist der bei weitem grösste Händler von gebrauchten Smartphones in Lateinamerika. In Brasilien und Argentinien können Kunden ihre gebrauchten Smartphones beim Kauf eines neuen Geräts in Zahlung geben. Trocafone kauft diese Smartphones bei den Telekomanbietern und Einzelhändlern für Mobiltelefone, bereitet sie auf und verkauft die Geräte mit 90 Tagen Garantie über ihre E-Commerce Plattform.

Derzeit werden monatlich etwa 25'000 gebrauchte Smartphones von Trocafone verkauft. Tendenz stark steigend.

Brasilianische Dauerkrise

«Trocafone ist ein Unternehmen das in die brasilianische Dauerkrise passt», sagt Bornhäusser, «viele Brasilianer können sich kein neues Smartphone (mehr) leisten und sind froh, ein gebrauchtes Handy mit Garantie für einen deutlich günstigeren Preis zu bekommen. Auch Argentinien und weitere Länder in Lateinamerika sind in einer ähnlichen Situation.

Für Sallfort-Investoren der letzten Runde war die Entwicklung ebenfalls sehr erfreulich. Durch das starke Wachstum ist der Wert des Unternehmens um mehr als 200 Prozent gestiegen.

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