Franklin Templeton ist mit Schwellenland-Strategien der aktive Asset Manager par excellence. Nun reagiert das US-Fondshaus jedoch auf veränderte Kundenbedürfnisse und wird in der Schweiz «passiv».

Der Markteintritt von Franklin Templeton in den ETF-Markt, welchen das US-Fondshaus am Montag an der Schweizer Börse mit einem «Bell Ringing Event» feierte, kommt nicht überstürzt.

Der Asset Manager holte sich dafür zunächst einen Crack: Patrick O' Connor stiess Ende November 2015 vom Indexfonds-Riesen Blackrock zu Franklin Templeton; der Schwellenland-Spezialist hatte bis dahin mit passiven Asset-Management-Strategien, die bloss den Markt abbilden, nichts am Hut.

Hoher Anspruch in der Schweiz

O'Connor, der über 16 Jahre lang für Blackrock tätig war und dort verschiedene Leitungspositionen bei Ishares innehatte, der Sparte für Indexfonds (ETF), nahm sich viel vor. So den Aufbau einer globalen ETF-Plattform von Weltklasse, wie er am Montag sagte.

In der Schweiz präsentiert sich dieser Anspruch nun in einer Serie fünf Smart Beta ETF: Ein Produkt auf Schwellenland-Aktien, eines auf US-Aktien, ein SRI-Produkt mit Fokus auf ökologisch und gesellschaftlich verantwortungsbewusste Investments sowie zwei Dividenden-ETF.

Start erfolgt auf Kundenwunsch

Mit dieser Palette will der Asset Manager Anlegern helfen, hohe risikobereinigte Erträge mit vergleichweise niedriger Volatilität und Schutz vor Abwärtsrisiken zu erzielen. Im Gespräch mit finews.ch sagte der Schweiz-Chef von Franklin Templeton, Patrick Lutz (Bild), der Eintritt in den globalen ETF-Markt erfolge auf Grund von klaren Kundenbedürfnissen.

Patrick Lutz

Im Asset Management gilt aus Kundensicht die scharfe Unterteilung zwischen aktiv und passiv gemanagten Portfolios nicht mehr. Vielmehr setzen Kunden auf kombinierte Alpha- und Beta-Strategien, in welchen das Portfolio darauf abzielt, einerseits den Benchmark zu erreichen und anderseits mit gezielten und risikoreicheren Investments Performance zu holen.

Ein hart umkämpfter Markt

Die Firma Franklin Templeton, deren Name stark mit dem Schwellenland-Guru Mark Mobius verbunden ist, reagiert nun auf diesen Markttrend. Vor der Schweiz hat der Asset Manager die erste ETF-Reihe bereits an der Londoner Stock Exchange, der Deutschen und der Mailänder Börse kotiert.

Es sei klar, dass sich Franklin Templeton damit in ein hart umkämpftes Wettbewerbsumfeld begebe, sagte Lutz. Global dominieren die US-Riesen Blackrock, Vanguard und State Street das sich in einem harten Preiskampf befindliche ETF-Segment. In der Schweiz und in Europa ist es die UBS, welche dominiert.

Eine starke Marke 

Im ETF-Geschäft läuft alles über Skaleneffekte. Nur mit einer bestimmten Verkaufsmasse können die Produktions- und Vertriebskosten eingespielt und Gewinn erzielt werden. Eine bekannte Marke, die starke Position im Retailbereich sowie eine global gut aufgestellte Vertriebsplattform seien aber eine nützliche Starthilfe, so Lutz.

Seit dem Start in den USA hat Franklin Templeton rund 1,5 Milliarden Dollar Kundengelder in ETF investiert, wobei die neue Sparte sehr gut wachse, hiess es.

In der Schweiz zählt Lutz auf ein Vertriebsteam von drei Personen in der Deutschschweiz und eine in Genf. Für institutionelle Kunden werde auf den Herbst hin das Team um eine weitere Person aufgestockt, verrät der Schweiz-Chef weiter. Seine Vertriebsstrategie besteht hierzulande darin, den Kunden komplementäre Lösungen anbieten zu können.

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