Die bedeutendste Bankengruppe der Schweiz blickt auf ein zwar besseres Geschäftsjahr zurück. Doch der ersehnte Umschwung blieb aus.

 

Das Geschäftsjahr 2009 sei zwar besser als erwartet gewesen, es brachte aber dennoch nicht den ersehnten Umschwung, sagte Martin Maurer, Geschäftsführer der Auslandbanken in der Schweiz, am Mittwoch in Zürich vor den Medien.

Bei den Auslandsbanken in der Schweiz gingen der Jahresgewinn um 38 Prozent und die Wertschöpfung um 18 Prozent zurück. Auch die Beschäftigung nahm um 8 Prozent ab.

Rund 20'000 Beschäftigte im Sold der Auslandsbanken

Trotzdem beschäftigen die Auslandsbanken nach wie vor knapp 20'000 Personen. Mit 155 Instituten – beinahe der Hälfte aller Banken in der Schweiz – bleiben die Auslandsbanken die bedeutendste Bankengruppe.

Der Verband der Auslandsbanken in der Schweiz lancierte als erste Institution Anfang 2009 die Idee einer Abgeltungssteuer auf die Vermögen ausländischer Personen bei Schweizer Banken. Damit soll der Schutz der Privatsphäre von der Frage des Steuerverhaltens gelöst werden. Denn ausländische Kunden werden anonymisiert besteuert und ihre Vermögen und Einkommen als deklariert anerkannt.

Keine unnötigen Diskussionen

Inzwischen unterstützt auch die Schweizerische Bankiervereinigung und der Bundesrat nahm das Postulat in seine Finanzmarktstrategie auf. Vor diesem Hintergrund laufen nun Verhandlungen mit wichtigen Ländern. Diese seien in einer entscheidenden Phase, betonte Alfredo Gysi, Präsident der Auslandsbanken.

Darum sei es nun der falsche Zeitpunkt, unnötige Diskussionen zu führen über neue Weissgeldstrategien, den automatischen Informationsaustausch und die mangelnde Akzeptanz der Abgeltungssteuer seitens potentieller Partnerländer. Vielmehr fordert der Präsident, dass nun den Bundesrat und die Verhandlungsdelegationen in ihrer Strategie zu unterstützen.

Aufsteiger: Deutsche Bank und LGT Bank

Wie jedes Jahr publizierte der Verband auch heuer die Liste der grössten Auslandsbanken in der Schweiz, gemessen an ihren verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM). Für 2009 sieht sie wie folgt aus:

  1. HSBC Private Bank (Suisse) AG: 181,6 Milliarden Franken
  2. Bank Sarasin & Cie AG: 93,7 Milliarden Franken
  3. BSI SA: 78,1 Milliarden Franken
  4. Deutsche Bank (Suisse) SA: 50,0 Milliarden Franken
  5. Crédit Agricole (Suisse) SA: 49,1 Milliarden Franken
  6. RBS Coutts Bank AG: 48,3 Milliarden Franken
  7. BNP Paribas (Suisse) SA: 37,7 Milliarden Franken
  8. J.P. Morgan (Suisse) SA: 30,1 Milliarden Franken
  9. Société Générale Private Banking: 26,7 Milliarden Franken
  10. LGT Bank (Schweiz) AG: 20,1 Milliarden Franken
  11. Lloyds TSB Bank plc, London, Genf: 18,6 Milliarden Franken
  12. ABN Amro Bank (Switzerland) AG: 16,0 Milliarden Franken


Nach der Integration von Rüd, Blass ist die Deutsche Bank (Suisse) SA die viertgrösste Auslandsbank geworden. In die Top-Ten aufgestiegen ist die LGT Bank (Schweiz) AG durch die Übernahme der Dresdner Bank (Schweiz). Weitere Informationen unter diesem Link.

Generalversammlung am 28. Juni in Zürich

Die diesjährige Generalversammlung findet statt am 28. Juni 2010, 10.30 Uhr, im Haus Konstruktiv, Zürich. Es referieren der Präsident des Verbandes, Alfredo Gysi und Prof. Claudia Zeisberger, INSEAD, Singapur. Sie sprechen über die Zukunft der privaten Vermögensverwaltung und machen einen Stärken-Schwächen Vergleich zwischen den beiden Finanzplätzen.

 

 

 

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