PwC beliefert Finanzinstitute mit einer Überwachungs-Software für Banker im Homeoffice. Nun ging der Beratungs-Riese mit seiner Technologie aber zu weit.

PricewaterhouseCoopers (PwC) beliefert Banken und Asset Manager mit einer Gesichtserkennungs-Software für Arbeitseinsätze im Home Office, die sogar Toilettenpausen der Bankangestellten registriert, wie finews.ch vergangene Woche berichtete.

Dieser massive Eingriff in die Privatsphäre wird insbesondere in London heiss diskutiert, wo die Hauptabnehmer der PwC-Software sitzen. Das Beratungsunternehmen hat noch weitere Überwachungsinstrumente in Entwicklung. Doch die Londoner Banker haben die Beraterin nun in die Schranken gewiesen, wie das britische Nachrichtenportal «Financial News» schreibt.

«Niemand will es»

Denn: ein Überwachungswerkzeug hätte auch die Hintergrundgeräusche im Homeoffice aufgezeichnet. Bei ungewöhnlichen Geräuschen würde die Compliance-Abteilung des Händlers – für diese ist die Software vorgesehen – alarmiert.

Ein PwC-Partner sagte nun gegenüber «Financial News», die Bankmanager hätten einen Prototypen der Geräusche-Software gesehen und ihn zurückgewiesen. Dies wegen Bedenken über Verletzungen der Privatsphäre. «Niemand will es haben, niemand ist daran interessiert, es einzusetzen», so der Partner.

Massiv in Überwachung investiert

Banken, darunter auch die Schweizer Grossbanken Credit Suisse und UBS, haben im Zuge der Finanzkrise und der diversen Marktmanipulationsskandale, die von den globalen Investmentbanken ausgingen, massiv in die Kontrolle und Überwachung von Handelsräumen investiert. Investmentbanken haben in der letzten Dekade zig Milliarden Dollar für Bussen bezahlen müssen.

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