Die weltweite Wasserversorgung kann mit der Nachfrage nicht Schritt halten, und der Klimawandel verschärft das Problem. Mit neuen Technologien können die riesigen Herausforderungen zumindest teilweise bewältigt werden, schreibt Amanda O’Toole in einem Gastbeitrag zum Weltwassertag am kommenden Montag.

Von Amanda O’Toole, Clean Economy Portfolio Manager, Axa Investment Managers

Fast täglich wird ein bestimmter Welttag zelebriert, der die Bevölkerung für ein bestimmtes Thema sensibilisieren soll – wobei sich über die Bedeutung der propagierten Themen zuweilen diskutieren lässt.

Am 22. März geht es um etwas Wichtiges: An diesem Datum wird der Weltwassertag begangen; er soll das Bewusstsein für die globale Wasserkrise schärfen. Wasser ist die wichtigste natürliche Ressource des Menschen. Wasser ist nicht nur die Basis allen Lebens, sondern auch von grundlegender Bedeutung für die Befriedigung von Grundbedürfnissen – es wird im Haushalt ebenso gebraucht wie für Produktionsprozesse in Fabriken, die Gesundheitsversorgung oder das Heizen von Gebäuden.

Gemäss Angaben der Vereinten Nationen (Uno) sind nur gerade 0,25 Prozent des Wassers auf der Erde nutzbar; der Rest ist entweder Salzwasser, verschmutzt oder in Polkappen, Gletschern und Permafrostböden gebunden. Das Umweltprogramm der UN erwartet, dass die Nachfrage nach Wasser für den häuslichen, industriellen und landwirtschaftlichen Gebrauch das Angebot bis 2030 um 40 Prozent übersteigen wird. Um dieser Wasserknappheit zu begegnen, müssen neue Technologien entlang der ganzen Wasser-Wertschöpfungskette entwickelt werden.

Die Welt braucht immer mehr Wasser

Das Wachstum der globalen Bevölkerung und die rasch voranschreitende Urbanisierung in Schwellenländern sprengen die Wasserversorgung. Rund vier Milliarden Menschen weltweit leben mindestens einen Monat pro Jahr ohne zuverlässigen Zugang zu Wasser. Am «blauen Gold» zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels besonders deutlich, und extreme Wetterereignisse führen zu Dürren, was die Wasserknappheit verschärft oder zu Überschwemmungen, die die Wasservorräte verunreinigen.

Dazu kommt die enorme Wasserverschmutzung: Rund 80 Prozent der weltweiten Abwässer werden grösstenteils ungeklärt in die Umwelt entsorgt. Das führt zu einer Gesundheitsgefährdung für etwa 1,8 Milliarden Menschen, die aufgrund ihrer Lebensumstände gezwungen sind, das verschmutzte Wasser der Flüsse und Seen zu nutzen. Wird das Wasserproblem nicht sofort und nachhaltig angegangen, werden die längerfristigen Kosten für die Natur und die Gesellschaft noch gravierender. Die Tatsache, dass der weltweite Bedarf an Süsswasser bis 2050 ein Drittel höher sein wird als heute, unterstreicht die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs.

Der Privatsektor ist gefragt

Investoren – und vor allem institutionelle Investoren – spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens, da sie grosse Finanzströme in umweltfreundliche Branchen, Unternehmen und Projekte lenken können. Das trifft auch für die Versorgung mit sauberem Wasser zu. Eines der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen verspricht, allen Menschen sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen zur Verfügung zu stellen.

Um dieses Ziel zu erreichen, werden bis 2030 schätzungsweise 114 Milliarden Dollar pro Jahr benötigt. Diese Mittel können von den Regierungen allein nicht aufgebracht werden; der Privatsektor muss helfen. Unternehmen leisten durch die Entwicklung innovativer Technologien und Lösungen einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Wasserkrise. Investoren können durch die Finanzierung solcher Innovationen interessante Anlagemöglichkeiten wahrnehmen.

Technologien für Nachhaltigkeit und Effizienz

Ein interessantes Unternehmen im Bereich Wasser- und Abwassermanagement ist Xylem. Das Hightech-Unternehmen liefert Lösungen für den ganzen Wasserzyklus, von der Gewinnung über die Verteilung und Nutzung bis zur Rückführung in die Umwelt.

Evoqua Water Technologies versorgt Kunden mit Desinfektions-, Filter- und Reinstwasser-Systemen zum Beispiel für die Energieerzeugung, Lebensmittel- und Getränkesicherheit oder das Gesundheitswesen. Thermo Fisher produziert Wasseraufbereitungssysteme, elektrochemische Analyse- und Messgeräte; Danaher entwickelt Reinigungstechnologien für die Wasseranalyse und -aufbereitung. Itron schliesslich überzeugt mit intelligenten Geräten für ein effektives Wassermanagement.

Neue Technologien – vor allem auch in deer Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion – haben das Potenzial, die Wasserressourcen zu schonen, effizienter zu nutzen und unseren CO2-Fussabdruck insgesamt zu reduzieren.

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