Die UBS rechnet auch für die Schweizer Konjunktur mit Bremsspuren durch den Ukraine-Krieg. Als grosse Unbekannte wird der Rohstoffhandel angesehen.

Der Ukraine-Krieg wird auch in der Schweiz die Erholung der Wirtschaft bremsen. Die steigenden Energiekosten und die anziehende Inflation dürften den Konsum und die Aussenwirtschaft treffen, heisst es in einer Studie vom Montag.

Zweite Korrektur innert Wochen

Grund genug für die Ökonomen der Grossbank UBS, ihre BIP-Schätzung zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Wochen zu senken. Im laufenden Jahr wird nur noch ein BIP-Wachstum von 2,5 Prozent erwartet, statt zuvor 2,8 Prozent. Für das nächste Jahr 2023 sinkt die Erwartung auf 1,5 Prozent von 1,7 Prozent. Damit werde das Wachstum zwar tiefer, aber immer noch «robust» ausfallen, wie es heisst.

Eine grosse Unbekannte stellt laut UBS der Schweizer Transithandel dar. Dessen Anteil am Schweizer BIP wird auf über 5 Prozent geschätzt. Rund 80 Prozent des russischen Rohstoffhandels würden über die Schweiz gehen. Ein kompletter Wegfall des russischen Rohstoffhandels würde wohl mit starken Wachstums-Einbussen einhergehen, heisst es in dem Bericht. Jedoch wäre der Effekt auf den Konsum und den Arbeitsmarkt kaum zu spüren.

Sparen rettet Konsum

Die Sorgen um die Lieferungen aus Russland haben die Energiepreise getrieben. Als Folge der höheren Ausgaben bleibe weniger Einkommen für den restlichen Konsum, was zu Einbussen in der Schweizer Wirtschaftsleistung führen werde, wie es heisst. Teilweise würde das aber durch die weiterhin hohen Ersparnisse aufgrund der Pandemie aufgefangen werden.

Gravierender dürften die Folgen sein, falls Russland seine Energielieferungen komplett einstellt. Zwar dürften die direkten Auswirkungen auf die Schweiz auch dann gering sein, die indirekten über den Aussenhandel mit der EU dürften aber auch hierzulande zu einer Rezession führen. Diese würde aber mild ausfallen – mit nur geringen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, versichern die Grossbank-Experten.

SNB-Zinserhöhung erst 2023

Auch bei der Schweizer Zinspolitik rechnen die UBS-Experten nicht mit einem Kurswechsel. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) fahre weiter im Kielwasser der Europäischen Zentralbank. Zwar werde die Inflation in den kommenden Monaten über dem Zielband liegen. Das Risiko von anhaltenden Inflations-Treibern sei aber gesunken. Der Fokus der SNB liege derzeit auf der Begrenzung der Frankenaufwertung. «Eine erste Zinserhöhung dürfte die SNB erst im ersten Quartal 2023 ins Auge fassen, nachdem die EZB ihrerseits die Zinsen erhöht hat.»

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