Vor allem in unsicheren Zeiten werden Gold und Silber als Vermögensschutz geschätzt. Russland grösstes Kreditinstitut hat dieses Jahr rund 100 Tonnen Edelmetalle verkauft.

Russlands grösster Kreditgeber, die Sberbank, hat dieses Jahr tonnenweise Edelmetalle verkauft. So haben ihre Kunden zwischen Januar und September 300’000 neue Konten für nicht zugewiesene Metalle eröffnet, berichtet das auf Edelmetalle spezialisierte Online-Portal «Kitco» und beruft sich dabei auf eine Sberbank-Meldung bei der russischen Nachrichtenagentur Interfax.

Die Gesamtmenge der verkauften Edelmetalle betrug dabei rund 100 Tonnen. Davon entfielen nach Angaben der Sberbank fast sieben Tonnen auf Gold, 89 Tonnen auf Silber und jeweils eine Tonne auf Platin und Palladium. Für Gold gaben die Russen offenbar rund 550 Millionen Dollar bei der Sberbank aus.

Bank bleibt Eigentümerin

Nicht zugewiesene Edelmetallkonten bedeuten, dass die Bank Eigentümerin des gekauften Edelmetalls bleibt und den Konten der Kunden lediglich eine Gutschrift erteilt wird. Die Sberbank habe die Option dieser Edelmetallkonten entwickelt, um den Prozess der Kontoeröffnung und des Verkaufs von Edelmetallen zu beschleunigen, heisst es.

Nach der Invasion in der Ukraine und des Kursturzes der Landewährung Rubel im März meldeten grosse örtliche Banken einen sprunghaften Anstieg der Goldnachfrage, da die Russen um ihre Ersparnisse bangten. Die russische Zentralbank musste vorübergehend sogar ihre eigenen Goldkäufe bei den lokalen Banken stoppen, um die Bestände für die Bürger des Landes freizugeben.

Die Schweizer Niederlassung der Sberbank wurde nach der Zustimmung der Finanzaufsicht Finma an das Genfer Konglomerat M3 Groupe verkauft, wie finews.ch berichtete. Die Bank wurde wegen des Ukraine-Kriegs unter Gläubigerschutz gestellt.