Vermögensverwaltung in der Schweiz ist teuer, folgert ein neuer Branchenvergleich. Als entscheidend erweist sich vor allem, zu welcher Bank Kundinnen und Kunden mit ihrem Geld gehen.

Ein Gebührenvergleich zu Schweizer Vermögensverwaltungs-Angeboten offenbart gewaltige Preisunterschiede. Bei manchen Mandats-Konstellationen können die Gebühren der teuersten Anbieter dreimal so teuer sein wie die der günstigsten, wie eine Markterhebung des Vergleichsdienstes Moneyland ergibt.

Im Durchschnitt würde ein klassisches Vermögensverwaltungsmandat in Höhe von 250’000 Franken mit einer reinen Aktienstrategie im Durchschnitt 3’425 Franken pro Jahr an Pauschalgebühren kosten. Das sind 1,37 Prozent. Hinzu kommen noch Steuern, Börsen-, Fonds- und Fremdwährungskosten.

Diese Fondsgebühren könnten ähnlich teuer sein wie das Mandat selbst, heisst es weiter. Bereits im vergangenen Jahr hatte ein ähnlicher Vergleich ebenfalls grosse Preisunterschiede zutage gefördert.

Apps deutlich günstiger

Günstiger seien Anlage-Apps von digitalen Vermögensverwaltern. Hier betragen die durchschnittlichen Pauschalgebühren 0,73 Prozent, und sie würden meistens deutlich günstigere Produkte einsetzen. Insgesamt seien klassische Mandate rund doppelt so teuer wie Anlage-Apps.

Aber auch je nach Bank gibt es grosse Unterschiede bei den klassischen Mandaten. So koste ein ETF-Mandat in der Höhe von 1 Million Franken bei der Sparkasse Schwyz 6’500 Franken pro Jahr. Bei einem «Invest Mandate» bei der Grossbank Credit Suisse (CS) würden dafür 19’500 Franken fällig.

Bankberatern nicht blind vertrauen

«Viele Schweizer Anlegerinnen und Anleger haben ein Mandat bei einer Bank und wissen erstaunlich wenig darüber», sagt Moneyland-Geschäftsführer Benjamin Manz. Die meisten Kundinnen und Kunden würden einfach ihrem Bankberater vertrauen. Aber das kann sich rächen, wie der Kostenvergleich belegen würde.

Der Moneyland-Preisvergleich hat die Gebühren für Anlagevolumen von 250'000, 500'000 und 1 Million Franken bei je drei unterschiedliche Aktienstrategien untersucht. Dabei wurden die Angebote von UBS, CS, der Kantonalbanken von Zürich, Bern, Basel und Baselland, sowie Valiant, Migros Bank, Raiffeisen, Bank Cler und Sparkasse Schwyz verglichen.