In der Schweiz haben bargeldlose Zahlungsmittel die traditionellen Bezahlgewohnheiten herausgefordert. Die Verwendung von Bargeld hält sich aber standhaft, wie eine Umfrage der Nationalbank deutlich macht.

Trotz einer Verschiebung zu bargeldlosen Zahlungsmitteln will eine deutliche Mehrheit der Schweizer Bevölkerung Bargeld auch künftig unverändert als Zahlungsmittel nutzen.

Allerdings nimmt die Anzahl von Transaktionen mit Bargeld weiter ab, wogegen Bezahl-Apps nach dem Ende der Corona-Pandemie immer häufiger genutzt werden. Dies ist einer der Befunde der der dritten Zahlungsmittel-Umfrage der Schweizerischen Nationalbank (SNB).

Stabile Verwendung von Zahlkarten

Der Rückgang der Bargeldnutzung verlangsamt sich jedoch stark. Gemäss der repräsentativen Umfrage nutzen derzeit 36 Prozent der Bevölkerung Bargeld für ihre alltäglichen Zahlungen. Im Jahr 2020 hatte dieser Anteil noch bei 43 Prozent und 2017 sogar bei 70 Prozent gelegen.

Demgegenüber bleibt die Verwendung von Debit- und Kreditkarten mit 33 Prozent respektive 13 Prozent sehr stabil. Diese Zahlkarten werden bei nahezu jeder zweiten alltäglichen Transaktion eingesetzt, wobei bei 75 Prozent der Transaktionen die Kontaktlos-Funktion verwendet wird.

Bezahl-Apps bald vor Debitkarten

Im Portemonnaie von Herrn und Frau Schweizer ist zu 96 Prozent Bargeld zu finden, neben im Schnitt vier bargeldlosen Zahlungsinstrumenten. Gemäss der SNB-Umfrage besitzen 93 Prozent eine Debitkarte und 76 Prozent eine Kreditkarte.

Gemessen am Transaktionswert der alltäglichen Zahlungen bleibt die Debitkarte mit einem Anteil von 33 Prozent das wichtigste Zahlungsmittel, gefolgt von Bargeld mit 20 Prozent.

Die grösste Veränderung zeigt sich bei den Bezahl-Apps, deren Wertanteil sich auf 8 Prozent verdoppelt hat, geht aus der Untersuchung hervor. Dieser Trend dürfte anhalten, geben doch die Befragten an, Bezahl-Apps künftig häufiger als die Debitkarte zu nutzen.

Wasser auf die Mühlen der Bargeld-Initianten

Die rückläufige Bargeldnutzung ist Mühlen auf das Wasser der Freiheitlichen Bewegung Schweiz (FBS), die sich mit einer zweiten Volksinitiative für den Erhalt von Bargeld stark macht.

Mit ihrem Vorstoss wollen sie den Bund verpflichten, dass an einer genügenden Anzahl von Kassen mit Münzen oder Banknoten bezahlt werden kann und genügend Bancomaten zur Verfügung stehen.

Die Initianten fürchten unter anderem, dass mit der Abschaffung des Bargelds eine verstärkte Überwachung der Zahlungsgewohnheiten jedes Einzelnen einher geht.

Gesetzliches Zahlungsmittel

In der Schweiz ist es gesetzlich vorgeschrieben, Zahlungen in bar anzunehmen – bis zu einer bestimmten Grenze bei Münzen und unbegrenzt bei Banknoten.

Neben der einfachen Nutzbarkeit gelten als weitere Vorteile des Bargelds die finanzielle Inklusion aller Personen, die Unabhängigkeit von digitalen Zahlungsmitteln und der Stromversorgung sowie der Schutz der Privatsphäre.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.69%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.57%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.18%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.04%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.52%
pixel