In der UBS-Geschäftsführung von CEO Sergio Ermotti ist Sarah Youngwood überzählig gewesen. Jetzt tritt sie eine einflussreiche neue Funktion an der Wallstreet an.

Sarah Youngwood wird die neuen Finanzchefin (CFO) der New Yorker Technologiebörse Nasdaq. Laut einem Bericht der Agentur «Reuters» tritt sie die Funktion auf den 1. Dezember hin an und löst auf dem Posten Ann Dennison ab.

Damit ist die erfahrene Finanzexpertin Youngwood nach ihrem relativ kurzen Aufenthalt bei der UBS rasch auf die Füsse gefallen. Der ehemalige Bankchef Ralph Hamers hatte die amerikanisch-französische Doppelbürgerin im Mai vergangenen Jahres zur grössten Schweizer Bank geholt, wo sie als CFO den langjährigen Kirt Gardner ablöste. Recherchen von finews.ch zufolge wurde sie aber wenig später in einen internen Machtkampf verstrickt.

Nach der CS-Übernahme von Bord gegangen

Im Management der kombinierten UBS unter Hamers Nachfolger Sergio Ermotti fand Youngwood dann jedenfalls keinen Platz mehr. Ihr Nachfolger wurde im vergangenen Mai Todd Tucker, ein UBS-Veteran, der zuvor für die Finanzen im Kerngeschäft der Bank mit der Globalen Vermögensverwaltung (GWM) zuständig war. Wie es damals hiess, habe sich die Managerin entschieden, die UBS nach Abschluss der Übernahme der Konkurrentin Credit Suisse zu verlassen.

An der Wallstreet, wo die Finanzfrau bestens vernetzt ist, hat sie nun aber rasch Anschluss gefunden. Vor ihrer kurzen UBS-Karriere war Youngwood fast 25 Jahre lang bei der grössten amerikanischen Grossbank J.P. Morgan tätig. Dies unter anderem als Finanzchefin und Leiterin Investor Relations.

Nasdaq-Chefin mit Plänen

Adena Friedman, die Chefin von Nasdaq, will jedenfalls das Knowhow von Youngwood nicht missen. Die US-Börse positioniert sich derzeit neu, um zu einem einflussreicheren Akteur in der Fintech-Branche zu werden. Im Rahmen der Reorganisation kam es bereits zur Ernennung von Tal Cohen zum Leiter Marktplattformen und von Nelson Griggs als Zuständiger für den Kapitalmarktzugang. Derweil wird die Abteilung zur Bekämpfung von Finanzkriminalität von Jamie King angeführt.

Nasdaq hofft in diesem Bereich auf einiges Potenzial und hat die Sparte kürzlich durch die Übernahme des Betrugserkennungs-Spezialisten Verafin zu einem Preis von 2,75 Milliarden Dollar ausgebaut.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.66%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.63%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.17%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.07%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.47%
pixel