In der Regelung der operativen Führung des Schweizer Asset Managers ist es zu einer unvorhergesehenen Wendung gekommen. Nun soll ein «urgestein» von GAM die Leitung übernehmen.

Die Investorengruppe, bestehend aus NewGAMe und Bruellan, die rund 9,6 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals des Schweizer Asset Managers GAM kontrolliert, hat Elmar Zumbühl für das Amt des CEO von GAM vorgeschlagen, wie einer Medienmitteilung vom Donnerstagabend zu entnehmen ist. Der zuvor von NewGAMe vorgeschlagene Kandidat, Randel Freeman, hat sich aufgrund unvorhergesehener familiärer Umstände zurückgezogen.

Derzeitiger CEO ist Peter Sanderson.

Der Schweizer Zumbühl ist ein Urgestein bei GAM, wo er seit 2010 tätig ist, derzeit als Chief Risk Officer und Mitglied der Geschäftsleitung der Gruppe. Bevor er zu GAM kam, war er zehn Jahre lang bei Julius Bär in verschiedenen leitenden Funktionen tätig, unter anderem für das Asset Management-Geschäft von Julius Bär, zu dem GAM damals gehörte.

Stabilität für Kunden

Wie weiter zu erfahren war ist NewGAMe bestrebt, die notwendigen finanziellen Mittel zu sichern, um den Betrieb von GAM zu finanzieren und die Stabilität für Kunden, Mitarbeitende und andere Interessengruppen zu gewährleisten. Rock Investment SAS, ein Mitglied der Investorengruppe von NewGAMe, hat bereits eine kurzfristige Finanzierung von bis zu 20 Millionen Franken bereitgestellt, um den unmittelbaren Liquiditätsbedarf von GAM zu decken.

Im Einklang mit seiner angekündigten Zusage, die Unterstützung zu sichern, ist Rock bereit, GAM einen Mix aus kurz- und langfristiger Finanzierung bis zu einem erhöhten Gesamtbetrag von 100 Millionen Franken zur Verfügung zu stellen. Die zusätzliche Unterstützung steht unter dem Vorbehalt, dass die von NewGAMe vorgeschlagenen Verwaltungsratsmitglieder an der Generalversammlung von GAM am 27. September 2023 gewählt werden, ist aber nicht abhängig vom Ergebnis anderer Vorschläge der Generalversammlung, wie weiter zu erfahren war.

Ausbau der Beteiligung

Nachdem NewGAMe bei den Aufsichtsbehörden in der Schweiz, im Vereinigten Königreich, in Luxemburg, in Irland und in Italien Anträge auf eine Genehmigung zum Halten von bis zu 30 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals von GAM gestellt hat, hat sie nun von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (finma) ein «no-objection»-Schreiben erhalten. Die Investorengruppe erwartet in naher Zukunft ähnliche Rückmeldungen von anderen Aufsichtsbehörden.

Damit wird für NewGAMe der Weg frei, bis zu 30 Prozent an GAM zu erwerben.

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