Das Interesse der breiten Bevölkerung am Thema Managerlöhne bleibt hoch. Eine deutlich Mehrheit befürwortet zudem Lohnobergrenzen, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.

Bei einer Umfrage des Beratungsunternehmen HCM gaben 63 Prozent der Befragen an, dass sie am Thema Management-Vergütung interessiert sind. Das ist der höchste Wert bei der seit 2010 regelmässig durchgeführten Erhebung.

«Die steigende öffentliche Aufmerksamkeit führt womöglich wieder zur zunehmenden Sensibilisierung der Gesellschaft für Managerlöhne», sagt HMC Managing Partner Stephan Hostettler.

Wo liegen die Grenzen?

Auch beim Thema Lohnobergrenzen hat sich die Haltung der Mehrheit nochmals klarer herausgebildet. Der Anteil derer, die Limite befürworten, stieg auf 83 Prozent von noch 75 Prozent im Vorjahr. Gleichzeitig zeige sich auch, dass es nach wie vor keinen gemeinsamen und belastbaren Nenner gibt, wo diese Obergrenze liegen soll, schreiben die Autoren der Umfrage.

Eine knappe Mehrheit sieht die Verantwortung für die Management-Vergütung bei den Aktionären und Eigentümern. 53 Prozent sehen bei diesen die Entscheidungsgewalt, und nicht etwa beim Staat. Im Vorjahr hatte dieser Anteil noch bei 49 Prozent gelegen.

Fördernde Wirkung

Mit 67 Prozent ist zudem eine klare aber schrumpfende Mehrheit der Meinung, dass Boni auf eine leistungsorientierte Unternehmenskultur eine fördernde Wirkung hat. 2021 lag dieser Wert noch bei 79 Prozent, wie es weiter heisst.

Klima und Nachhaltigkeit werden als Messgrösse in den Lohnstrukturen stärker vermisst. In Bezug auf die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten in Vergütungsmodellen für Führungskräfte erkennen 90 Prozent der Befragten Handlungsbedarf. Das sei eine Steigerung im Vergleich zu früheren Umfragen.

ESG bereits Bestandteil der Vergütung

Wie das Beratungsunternehmen schreibt, sei offensichtlich wenig bekannt, dass derzeit 46 Prozent der SPI Unternehmen ESG-Aspekte bei der Vergütungsentscheidung mitberücksichtigen.

Dass das Thema auch bei den Banken virulent ist, zeigte jüngst die ZKB. Dort hatte es eine Anpassung des Entlohnungs- und Boni-Modells gegeben. Die Anpassungen sollen insbesondere Wachstumssprünge bei den variablen Lohnbestandteilen verhindern und sie bei der verzögerten Auszahlung über einen längeren Zeitraum verteilen.

Bei der von GFS-Zürich durchgeführt repräsentativen Umfrage wurden insgesamt 1’000 Personen in der Schweiz telefonisch und online befragt. 

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