Vom Kanton Bern aus will Quantarea der Schweizer Finanzbranche «Quant as a Service» anbieten. Hinter der Neugründung steht eine eingespielte Truppe.

Im Bernapark in Stettlen BE – in den Hallen der einstigen Papier- und Kartonfabrik Deisswil – wird jetzt nach der Vorgabe von Algorithmen investiert. Wie finews.ch erfahren hat, hat dort die Vermögensverwalterin Quantarea ihre Arbeit aufgenommen. Dies, nachdem das Unternehmen bereits im vergangenen Sommer gegründet worden ist.

Bekannt aus OLZ-Zeiten

Hinter dem Startup stehen in der Schweizer Finanzszene bekannte Persönlichkeiten: So frühere Gründungsmitglieder des Berner Asset Managers OLZ, namentlich Claudio Loderer und Carmine Orlacchio. Die beiden wirken beim Jungunternehmen als Präsident respektive als Investmentchef. Mit von der Partie sind ausserdem Marcel Masshardt als CEO, Lorenz Beyeler als Technologiechef und Cyril Bachelard als Leiter der Quant-Ingenieure.

Laut den Gründern handelt es sich bei Quantarea nicht um einen klassischen Vermögensverwalter. Stattdessen will die Firma im Rahmen eines von den USA inspirierten «Quant as a Service»-Geschäftsmodells Anlagelösungen für Banken, Vermögensverwalter und professionelle Anleger entwickeln. Ebenfalls planen die Gründer, eine Bewilligung von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) zu beantragen.

Bankkadern ein Begriff

Insbesondere Quantarea-Präsident Loderer dürfte vielen in der Schweiz ausgebildeten Bankerinnen und Bankern ein Begriff sein. Der Ökonom und emeritierte Finanzprofessor ist Mitgründer der Rochester-Bern Executive Programs an der Universität Bern, wo er weiterhin als akademischer Direktor amtet, und wirkte jahrelang als Managing Director des Swiss Finance Institute (SFI) SFI. Zusammen mit dem SFI lancierte Loderer den Lehrgang «Diploma of Advanced Studies in Banking» (DAS), den seither Hunderte Schweizer Bankkader absolviert haben.

Das Rochester-Bern Executive Program führt auch einen exklusiven Studiengang für erfahrene Kundenberater der Grossbank UBS. Nach erfolgreichem Abschluss des Zweijahres-Programms tragen die Absolventen den Titel «Master of Science in Wealth Management» der Simon Business School sowie einen «Master of Advanced Studies in Finance» der Universität Bern.