Die Schweiz habe es nun in der Hand, ihren Finanzplatz der Zukunft zu gestalten, erklärten die obersten Finma-Vertreter am Mittwoch in Bern. Vor diesem Hintergrund hat die Behörde ihre Teams bereits ausgebaut und sieht Dutzende von Vor-Ort-Kontrollen bei der UBS im In- und Ausland vor.

Nach den weitreichenden Konsequenzen des Niedergangs der Credit Suisse (CS) respektive deren Übernahme durch die UBS hat die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) ihre Tätigkeit angepasst, wie die Behörde am Mittwoch an ihrer Jahreskonferenz in Bern mitteilte. Die Finma habe die CS-Krise im Berichtsjahr eingehend analysiert und Lehren daraus gezogen, sagte Verwaltungsratspräsidentin Marlene Amstad.

«Die Schweiz hat es nun in der Hand, ihren Finanzplatz der Zukunft zu gestalten. Wir betrachten dies als eine grosse Chance und setzen uns dafür ein, die Widerstandsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes nachhaltig zu stärken», so Amstad weiter. Dabei erwähnte sie die Einführung eines ‹Senior Managers Regime›, eine Bussenkompetenz sowie die Möglichkeit, über die Aufsichtstätigkeit aktiver zu kommunizieren.

Mindestens 40 Vor-Ort-Kontrollen

Seit dem Zusammenschluss der UBS und CS hat die Finma die bisher bestehenden Teams ihrer Grossbankenaufsicht zusammengelegt und ausgebaut. «Die Finma setzt das volle Spektrum an Aufsichtsinstrumenten weiterhin konsequent ein, um ihren gesetzlichen Auftrag bei der Überwachung der kombinierten Grossbank wahrzunehmen», betonte Thomas Hirschi, Leiter Geschäftsbereich Banken. Es seien bei der UBS 40 Vor-Ort-Kontrollen im In- und Ausland sowie auch dieses Jahr zwei umfangreiche Stresstests geplant.

Im Vordergrund der Aufsicht über die UBS stehen die Risiken aus dem Integrationsprozess und die operationelle Stabilität aufgrund des Zusammenschlusses mit der CS. Ein weiterer Fokus der Aufsicht liegt auf der Kapital- und Liquiditätsplanung der kombinierten Bank sowie auf deren Geschäftsverhalten.

Massnahmen in Krisensituationen

Ausserdem wird die Stabilisierungs- und Notfallplanung der kombinierten Bank kritisch geprüft. Im Zentrum steht die Frage, ob die entsprechenden Massnahmen in Krisensituationen ausreichend und umsetzbar sind und angemessen auf verschiedene Krisenszenarien ausgelegt wurden.

Folgt mehr.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.69%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.59%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.17%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.05%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.5%
pixel