Auch bei der führenden Kryptowährung Ethereum steht eine Zulassung von Indexfonds in den USA demnächst bevor. Doch Gerüchte um behördliche Ermittlungen sorgen nun für Unsicherheit in der Szene.

Die Fans von Ethereum, der weltweit zweitwichtigsten Kryptowährung, haben aufreibende Tage hinter sich. Statt einer Hausse wie bei der Digitalwährung Bitcoin nach der Zulassung von Bitcoin-Spot-Indexfonds in den USA ist der Kurs aufgrund von Ungewissheiten zuletzt heftig unter Druck geraten.

Zum Dollar verlor Ethereum zeitweilig bis zu 10 Prozent an Wert.

Grund dafür war ein Bericht des Branchenportals «Coindesk», wonach es auf einer Github-Seite von Ethereum – die Zuger Stiftung, die hinter dem Digitaldevise steht – Hinweise auf eine Untersuchung der mächtigen US-Börsenaufsicht SEC gebe. Bestätigt ist nichts, aber weiteren Medienberichten zufolge prüft die Aufsicht offenbar, ob Ethereum nicht wie eine Wertschrift zu regulieren sei.

Neueinstufung als Werschrift

Dies hätte viel strengere Regeln für den Handel zur Folge und könnte für die Aufseher ein Einfallstor bieten, um grosse Akteure in der Krypto-Szene nochmals härter an die Kandare zu nehmen. Wie auch finews.ch berichtete, ist die führende Kryptobörse Binance in den USA im vergangenen November zu einer Milliarden-Busse verknurrt worden.

Wie unter anderem die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) erfahren haben will, habe die SEC diverse Akteure vorgeladen, um über ihre Geschäfte mit der Ethereum-Stiftung Auskunft zu geben. Trifft dies zu, würde dies jene Beobachter bestätigen, die eine Neueinstufung von Ethereum als Wertschrift befürchten.

Ein Kanarienvogel?

Die Stiftung ist seither in der Kommunikation auf Tauchstation gegangen. Der obskure Hinweis auf der Github-Seite wird aber als so genannter «Canary» (Kanarienvogel) gewertet, also als Signal an Kenner, dass seitens der Behörden etwas in Gange ist.

All diese Gerüchte kommen zu einem delikaten Zeitpunkt. Am 23. Mai will die SEC nämlich entscheiden, ob sie Ethereum-Spot-Indexfonds – analog zur vergangenen Januar erfolgten Zulassung von Bitcoin-Indexfonds in den USA – erlauben will. Den Entscheid vom Januar feierte die Szene damals als Eintritt in eine neue Ära für die Kryptomärkte.

Politik feindet Fonds an

Der Zugang zu regulierten Fonds hat seither einiges institutionelles Geld angelockt und die Kurse inbesondere von Bitcoin in die Höhe getrieben. Entsprechend hoch sind die Erwartungen für Ethereum, würden auch auf diese Coins erstmals Spot-Indexfonds zugelassen.

Doch die jüngste Krypto-Hausse hat in den USA auch Gegner auf den Plan gerufen. So forderten Parlamentarier im US-Senat von SEC-Direktor Gary Gensler jüngst, keine weiteren Krypto-Indexfonds durchzuwinken. Nun geht die Theorie um, dass die SEC den Weg über die Neuklassierung als Wertschriften wählt, um Ethereum-Indexfonds vorläufig einen Riegel zu schieben.

Scharte bereits ausgewetzt

Bestätigt ist auch hier nichts, weshalb sich die Mehrzahl der Fans von Token und Coins die Kaufstimmung dann doch nicht verderben liess. Der Ethereum-Kurs hat die Scharte der vergangenen Tage bereits wieder ausgewetzt; seit Jahresbeginn liegt die Digitalwährung mehr als 40 Prozent im Plus.

Doch bis Mitte Mai ist es noch eine Weile hin – und das Gezerre um die Bitcoin-Indexfonds hat gezeigt, dass die SEC bis zuletzt für eine Überraschung gut ist.

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