Im Vergleich der Online-Plattform «eFinancial Careers.ch», schneidet der Bankenplatz Schweiz besser ab als Luxemburg – doch nicht für alle.

Vor allem beim Lohnniveau überflügelt die Schweiz Luxemburger deutlich, sagt der Executive Search-Experte David Kitzinger von Badenoch & Clark in Luxemburg. Dies, obwohl Luxemburg innerhalb Europas bei den Gehältern einen Spitzenrang einnimmt.

Das Leben in Luxemburg ist günstiger

Laut Headhunterin Audrey Dresen, die bei Oliver James Associates für die Schweiz zuständig ist und einige Jahre in Luxemburg verbracht hat, sei es mitunter schwierig, in Luxemburg Positionen in Gehaltsregionen jenseits von 120'000 Euro im Jahr zu finden. Sie bezeichnet Luxemburg primär als einen Backoffice-Standort. Sehr viele Finanzfachleute arbeiten in der Fondsadministration. In der Schweiz gebe es dagegen mehr Positionen mit Kundenorientierung, die sowieso höher dotiert seien.

Dieser Vorteil wird aber überschattet von den hohen Lebenskosten in Zürich oder Genf. «Es scheint, dass aufgrund der sehr hohen Lebenshaltungskosten selbst sehr gut verdienende Banker in gewisser Weise eingeschränkt sind», sagt Kitzinger. Kaum ein Gut oder eine Dienstleistung sei in Luxemburg nicht billiger.

Karriereweg führt in die Schweiz

Anders als in Luxemburg können Banker das hohe Preisniveau in der Schweiz auch nicht leicht als Grenzgänger umgehen. Seit den gestohlenen Daten-CDs seien auch die Genfer Banken bei der Anstellung von Grenzgängern sehr vorsichtig geworden, sagt Kitzinger gegenüber «eFinancialCareers.ch».

Trotzdem verlaufe der Karriereweg mit wenigen Ausnahmen von Luxemburg in die Schweiz. Hier würde sich nicht nur besser netzwerken lassen, gerade jüngere Menschen fühlen sich auch vom regen Nachleben und den Freizeitaktivitäten in den Alpen angelockt.

Luxemburg punktet bei der Familienfreundlichkeit

Einzig Familien seien schwer aus Luxemburg in die Schweiz zu locken. Denn punkto Sicherheit und Qualität der Schulen suche Luxemburg seines gleichen. Gerade internationale Privatschulen seien viel günstiger als in der Schweiz. Anders als diese kenne Luxemburg auch zahlreiche Familienvergünstigungen.

Summa Summarum dient Luxemburg somit laut Headhunterin Dresen als reicher Talentpool für andere Finanzplätze, allen voran die Schweiz, wo Deutsch- und Französischkenntnisse für eine Karriere immer noch förderlich sind. Allerdings wird sich der Vorsprung der Schweiz laut Kitzinger nicht vergrössern.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.48%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.56%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.27%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.11%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel