Der harte Sparkurs der Regierung von Mario Monti soll offenbar zahlreiche Italienischer dazu bewegen, ihr Geld in die Schweiz zu verlagern. Die hiesigen Banken stapeln tief.

Der neue italienische Regierungschef Mario Monti macht Ernst mit seinen Sparbemühungen. Daher hätten viele Italiener ihr Kapital oder zumindest einen Teil in die Schweiz übersiedelt, berichtet das Fachmagazin «Eurasiareview». Dass Kapital aus Italien abfliesst, ist unbestritten. Uneinigkeit herrscht eher darüber, ob die abgezogenen Gelder versteuert sind oder nicht.

Unklarheit über die Höhe der Beträge

Wie der Leiter der italienischen Steuerbehörde, Attilo Befera, gegenüber der italienischen Tageszeitung «La Repubblica» erklärte, muss der Kampf gegen Steuerhinterziehung härter angegangen werden. Letztes Jahr konfiszierte die italienische Polizei insgesamt 11 Milliarden Euro (oder 13,25 Milliarden Franken) an Vermögenswerten, welche italienische Staatsbürger ausser Land bringen wollten.

Derweil spielen Schweizer Finanzexperten die Höhe der angeblichen Kapitalzuflüsse herunter.«Es gab einen Anstieg an Geldern, doch nicht so hoch, wie die Leute denken», sagt der Ökonom Alfonso Tuor gegenüber «Eurasiareview». Auch Alfredo Gysi, Verwaltungsratspräsident der BSI in Lugano und Präsident der Auslandbanken in der Schweiz, sagte unlängst in einem Interview, dass die Gelder, welche über die Grenze fliessen, nicht so hoch ausfallen, wie allgemein angenommen werde.

Alte Schmuggler-Routen neu entdeckt

In Italien spricht man derweilen von Milliardenbeträgen. Bei den Methoden, wie die Gelder in die Schweiz gebracht werden, sollen sogar alte Schmugglerrouten reaktiviert worden sein. Ausserdem sollen die Vermögen, wie früher, in Koffern über die Grenze gebracht worden sein.

Die Gerüchte über den italienischen Kapitalfluss in die Schweiz gehen gar so weit, dass behauptet wird, Schweizer Banken hätten Safes in Hotels mieten müssen, um dem Andrang von italienischen Kunden gerecht zu werden, schreibt «Eurasiareview».

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