Gegenwärtig kursieren Gerüchte über einen mit Wolfram gestreckten Gold-Barren. Involviert in diese Affäre ist auch eine Schweizer Firma.

Der Goldhandel stellt immer wieder auch einen Herd für abstruse Verschwörungstheorien dar. Im Moment sorgt eine ominöse Geschichte in zahlreichen Goldforen für Aufregung. Wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtet, sei offenbar in Grossbritannien ein mit Wolfram gefüllter Goldbarren aufgetaucht.

Wolfram, das eigentlich Lichtquellen zum Leuchten bringen sollte, weist eine mit Gold vergleichbare Massendichte auf, ist aber viel billiger als das gelbe Metall. Das heisst: Ein Barren Wolfram und ein Barren Gold sind etwa gleich gross und gleich schwer.

Bilder sollen die Fälschung belegen

In Goldforen kursieren derzeit Schnappschüsse, die einen aufgeschnitten Kilo-Barren zeigen. Bei dem vor wenigen Tagen aufgetauchten gepanschten Wolfram-Goldbarren handelt es sich angeblich um einen Barren des weltbekannten Schweizer Metallverarbeiters Metalor.

Hinter der ganzen Hysterie stecke offenkundig eine E-Mail, die von einer Schweizer Firma an Goldhändler verschickt worden sein soll. Das Unternehmen ABC Bullion stellte die Nachricht im Anschluss online. Nachdem sie die Goldgemeinde aber in Panik versetzte, stellte das australische Unternehmen ABC gestern Dienstag den Eintrag wieder offline.

Weil das Internet aber nie vergisst, ist auch der entsprechende Eintrag über das Google Archiv einsehbar.

Zur Hälfte mit Wolfram gefüllt

Der undurchsichtigen E-Mail zufolge sei einem Händler in Grossbritannien ein Goldbarren in die Hände gefallen, der auf den ersten Blick beinahe perfekt schien: Eine Routineuntersuchung mit Röntgenstrahlen habe ergeben, dass der Barren zwar zu 99,98 Prozent aus Gold bestehe.

Doch der Händler zweifelte und legte den Barren auf die Goldwaage und stellte fest, dass dem Barren zwei Gramm an Gewicht fehlten.

Danach habe er den Barren durchgeschnitten, wie die Bilder im Google-Archiv oder auf diesem Edelmetall-Blog zeigen. Zum Vorschein gekommen sei ein Kern, der zu fast zur Hälfte mit Wolfram gefüllt war.

Herkunft bleibt unklar

Die Schweizer Firma, von der die Warnung vor dem Betrugsfall stammen soll, konnte auf Anfrage der «Süddeutsche Zeitung» nicht sagen, ob jemand aus der Firma einen entsprechenden Hinweis per E-Mail abgeschickt habe.