Der genossenschaftliche Versicherer Mobiliar konnte im ersten Semester 2020 ordentlich wachsen. Trotzdem hat das Unternehmen einen Gewinnrückgang im dreistelligen Millionenbereich zu beklagen.

Die Covid-19-Pandemie macht sich bei der Mobiliar bemerkbar. Insbesondere bei der Wachstumsentwicklung, dem technischen und insbesondere dem Anlageergebnis des Versicherers.

Das lässt die Mobiliar am Freitag im Rahmen ihrer Halbjahreszahlen in einer Medienmitteilung verlauten.

Gewinn rund 100 Millionen tiefer

Sie habe mit einem Anstieg des Gesamtprämienvolumens um 3,7 Prozent ihre Position im Markt weiter ausbauen können; dabei erhöhten sich die Prämieneinnahmen sowohl im Nicht-Leben- als auch im Lebengeschäft.

Doch das Resultat spricht Bände: Die Gruppe Mobiliar weist für das erste Halbjahr einen konsolidierten Gewinn von 198,6 Millionen Franken, was im Vergleich zum Vorjahr (293,3 Millionen Franken) ein deutlicher Gewinnrückgang bedeutet. Das Ergebnis nach Steuern im Nicht-Lebengeschäft beläuft sich auf 187,2 Millionen Franken (Vorjahr 267,2 Millionen Franken) und dasjenige im Lebengeschäft auf 11,4 Millionen Franken (Vorjahr 26,1 Millionen Franken).

Über 25'000 zusätzliche Schadenfälle wegen Corona

Um die Auswirkungen des durch die Covid-19-Pandemie verursachten ausserordentlich hohen Schadenaufwands abzufedern, hat die Mobiliar per 30. Juni 2020 die in früheren Jahren gebildete Katastrophenrückstellung von 200 Millionen Franken aufgelöst.

Und die waren nötig: Der Schadenaufwand der Coronakrise belief sich auf über 340 Millionen Franken. Davon entfielen mehr als 300 Millionen Franken auf die Epidemieversicherung und rund 40 Millionen Franken auf die Reiseversicherung; insgesamt wurden über 25 000 zusätzliche Schadenfälle abgewickelt.

Kein Geld mehr für Pandemieschäden

Doch mit der Epidemieversicherung für Coronaschäden ist jetzt Schluss. Zur Erinnerung: Im Gegensatz zu anderen Schweizer Versicherern hat sich die Mobiliar bisher dafür entschieden, zum Beispiel Gastrobetriebe, die aufgrund der Coronakrise zu schaden kamen und eine Epidemieversicherung abgeschlossen haben, auszubezahlen, obwohl die Krise eine Pandemie und keine Epidemie war.

Bis jetzt: ImHinblick auf einen allfälligen zweiten Lockdown werde es keinem Versicherer mehr möglich sein, eine Deckung für Pandemieschäden zu übernehmen: «Die Mobiliar hat inzwischen alle Betriebe informiert, die in ihrer Sachversicherung über eine Zusatzdeckung verfügen, dass die Epidemieversicherung auf ihren ursprünglichen Zweck einer Hygieneversicherung zurückgeführt wird.» Das hätten bis auf «ein paar wenige Ausnahmen» alle Unternehmen verstanden.

 

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