Der grösste Schweizer Versicherer Zurich stösst ein Portfolio von Lebensversicherungen in Italien ab. Daraus zieht die Gruppe gleich mehrere Vorteile.

Die Zurich Insurance Group hat sich von einem Bestand an Lebensversicherungs-Policen in Italien getrennt. Dabei handelt es sich um traditionelles Geschäft mit Leben- beziehungsweise Rentenversicherungen sowie sogenannten Unit-Linked-Produkten, teilte der Konzern am Montag mit.

Käufer des Portfolios ist die portugiesische Versicherungsgruppe GamaLife. Zu ihr werden rund 9,5 Milliarden Dollar an Netto-Reserven übertragen. Die Versicherungsnehmer bräuchten sich keine Sorgen um die Erfüllung ihrer Policen machen, hiess es weiter.

Kapital deblockiert

Durch die Transaktion, die im zweiten Quartal abgeschlossen werden soll und die unter dem Vorbehalt der üblichen Behördenbewilligungen steht, ergeben sich diverse Vorteile für den Zurich-Konzern. So wird mit der Durchführung des Deals bei der Gruppe im Swiss-Solvency-Test (SST) rund 1,2 Milliarden Dollar an Kapital freigesetzt.

Dies entspreche rund 11 Prozentpunkte und erlaube eine effiziente Nutzung des Kapitals innerhalb des Konzerns, führte Zurich weiter aus. Lebensversicherungen binden normalerweise viel Kapital, weil in der Vergangenheit hohe Garantien für die Kundschaft für einen sehr langen Zeitraum ausgesprochen wurden. Insofern ist diese Transaktion ein Befreiungsschlag für den Versicherer.

Zudem fliesst der Zurich-Gruppe eine Liquidität von rund 200 Millionen Dollar zu.

Milch ohne Kuh

Und obendrein will der Schweizer Versicherungskonzern weiterhin innovative Produkte im italienischen Markt anbieten. Dazu zählten Unit-Linked-Lebenspolicen, die wegen geringeren Garantien ohnehin kaum Kapital des Versicherers binden. Der Konzern bleibt also in dem Geschäftsfeld in Italien aktiv.

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