Wenn es kriselt, sind die Ausschüttungen der Versicherer an ihre Aktionäre bei der Aufsicht nicht gerne gesehen. In Deutschland warnt nun der Regulator.

In Deutschland hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) die heimische Versicherungsbranche aufgefordert, in Bezug auf die Ausschüttungen an ihre Aktionäre «bereits jetzt umsichtig zu agieren».

Laut einem Bericht des deutschen «Handelsblatts» (Artikel bezahlpflichtig) geht die Behörde davon aus, dass das Jahr 2023 schwierig für die Assekuranz wird. Viele der krisenhaften Entwicklungen könnten sich jederzeit verschärfen und gegenseitig verstärken. Versicherungsunternehmen brauchen daher ausreichende Puffer bei Kapital und Liquidität, findet die Bafin.

2020 noch skeptisch

Das weckt Erinnerungen an die Corona-Krise und das Jahr 2020, als die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa die Branche aufforderte, die Ausschüttungen einzubehalten. Die Bafin hatte sich damals gegen ein Dividenden-Verbot gestellt; grosse deutsche Versicherer wie Allianz und Münchener Rück hatten rückblickend für das Jahr 2019 trotz Krisenlage Dividenden überwiesen.

An der Börse hätte der Ausfall von Dividenden deutliche Auswirkungen, sind doch die in der Regel hohen Dividendenrenditen ein wichtiges Kaufargument für Versicherungs-Werte. In der Schweiz war es 2020 bei dringenden Ermahnungen der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) an die Finanzbranche geblieben. Führende Banken folgten dem mit einem Dividenden-Split.

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